Ausbildungszahlen nur knapp im Minus

Das Ausbildungsengagement im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe ist nach wie vor sehr hoch. Zum 30.10.2020 weist die Lehrlingsrolle für den Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe 2.407 neu eingetragene Ausbildungsverträge, 66 weniger als im Vergleichsvorjahresmonat, aus. Mit einem Minus von 2,7% stellt sich damit die Ausbildungssituation im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe vergleichsweise gut dar. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass noch über 150 offene Lehrstellen gemeldet sind.

Präsident Joachim Wohlfeil: „Nach wie vor können auch für das neue Ausbildungsjahr Verträge abgeschlossen werden. Jugendliche können sich zur Information über freie Lehrstellen gerne an die Berater der Handwerkskammer Karlsruhe wenden.“

Der Kammerpräsident fordert von der Politik, die duale Ausbildung gerade auch für die kleinen und mittleren Betriebe des Handwerks durch Entlastungen bei den Ausbildungskosten attraktiv zu erhalten. Ausbildungsbetriebe im Handwerk tragen mittlerweile rund 60% der Kosten der Überbetrieblichen Unterweisung (ÜLU), die ein wesentlicher Bestandteil einer handwerklichen Ausbildung ist, und das, obwohl eine Drittelfinanzierung jeweils durch Bund, Land und Betrieb vorgesehen ist. Um Betriebe zu entlasten, müssen die Zuschüsse des Bundes und der Länder schrittweise wieder an eine Drittelfinanzierung angepasst werden.

Daneben fordert Wohlfeil, dass die ausbildenden Betriebe und Jugendlichen auch im sozialen Versicherungsbereich von Kosten entlastet werden sollen. Derzeit ist es so, dass für Auszubildende ein durchschnittlicher Krankenversicherungsbeitrag von 15,7% zuzüglich 3,05% Pflegeversicherung zu entrichten ist. Den müssen die Ausbildungsbetriebe und die Auszubildenden jeweils zur Hälfte finanzieren. Wohlfeil fordert, auch als Ausdruck der Anerkennung, dass der berufliche Ausbildungsweg gleichwertig zum akademischen Weg gefördert wird, dass Auszubildende künftig, ebenso wie Studierende über die Eltern in der Kranken- und Pflegeversicherung kostenfrei mitversichert werden sollen. „Dann haben die Betriebe geringere Ausbildungskosten zu stemmen und die Azubis mehr Geld in ihrem Portemonnaie“, so der Kammerpräsident.

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