„Bei drastischsten Umsatzeinbrüchen ist die Beschäftigung weitgehend stabil geblieben, und die Einkommen sind nur ein Viertel so stark zurückgegangen wie die Erlöse – das zeigt, dass die Firmen versuchen, ihr Personal zu halten, so gut es geht, und insofern in dieser schweren Krise absolut verantwortlich“, betont Dr. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD.
Kurzarbeit bleibt das Mittel der Wahl. Rund die Hälfte der norddeutschen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie nutzt dieses arbeitsmarktpolitische Instrument für rund die Hälfte ihrer Belegschaften. Die Mehrheit von ihnen wird es mindestens bis Mitte 2021, einzelne Sektoren wie Werften und Schiffbau sowie der Luft- und Raumfahrzeugbau sogar bis Ende 2021 benötigen. „Bisher haben Politik, Arbeitgeber und Gewerkschaften gemeinsam eine tragfähige Beschäftigungsbrücke gebaut. Aber auch diese ist endlich und nicht grenzenlos belastbar“, sagt Fickinger. „Am Ende braucht es neue Aufträge und zukunftsfeste Geschäftsmodelle, um den Mitarbeitern nachhaltige Beschäftigungsperspektiven bieten zu können. Dies wird umso eher gelingen, je weniger tarifliche Lasten den Betrieben aufgebürdet werden und je weniger neue Hürden ihnen der Gesetzgeber in den Weg stellt.“
Mit Verweis auf den geplanten Anspruch auf Homeoffice, die Einschränkung von befristeter Beschäftigung oder die Regulierung von Werkverträgen mahnte Fickinger: „Alles, was die Handlungsfreiheit der Unternehmen in der Krise beschneidet, gefährdet Arbeitsplätze. Das sollten all jene bedenken, die im Vorwahlkampf auf einen Publikumserfolg schielen, aber am Ende damit ihrer angestammten Klientel einen Bärendienst erweisen.“
NORDMETALL Verband der Metall- und Elektro-Industrie e.V.
Kapstadtring 10
22297 Hamburg
Telefon: +49 (40) 6378-4200
Telefax: +49 (40) 6378-4234
http://www.nordmetall.de