„Reformationstag mitten in der Corona-Krise: Gewohnheiten sind erschüttert, Ordnungen werden fraglich, Freiheiten sind ausgesetzt. Die Frage, was uns verbindet, stellen wir in neuer Intensität, wenn Nähe ein Gefahrengut ist. Zugleich hören wir den Aufruf zur Buße in der Ersten der 95 Thesen von Martin Luther in einem andern Klang.
Für die Reformation war entscheidend, in der Krise Hoffnung nicht nur in gegenwärtigen Erfahrungen zu suchen, sondern in den Ursprüngen des Glaubens, und seiner Auslegung in der Geschichte. Gewiss: In dieser Krise sind Verordnungen und Hygienebedingungen unverzichtbar. Tröstlich sind sie nicht. Mindestens so sehr brauchen wir deshalb die Liebe zum Nächsten.
“Nichts anderes soll er sich vornehmen“ schreibt Martin Luther, „als das, was den anderen nötig ist: Das ist ein wahrhaftiges Christenleben, und da geht der Glaube mit Lust und Liebe zu Werke.“ Unser Hoffnung wird Wirklichkeit, wenn wir beginnen für sie zu handeln, in Lust und Liebe.“
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