Gardasee. Campione. 24. Oktober 2020. Die starken Leistungen aus den Vorläufen hatten für Sebastian Kördel bereits gereicht, um direkt ins Finale der „iQ international Games“ zu kommen. Am Finaltag konnte Sebastian Kördel dann zunächst auf Platz 2 hinter dem Franzosen Nico Goyard auf seine Gegner warten, die sich in Ko-Läufen (Knockout der Top 12), wie man es auch von der Star Sailors League kennt, erst ins Finale surfen mussten. Im entscheidenden Finallauf der besten vier setzte sich Kördel dann souverän durch.
Die Finalläufe waren nach einem für die Surfer neuen Kursformat, wie man es zum Beispiel vom America’s-Cup kennt, ausgelegt worden: ein entscheidener Reach-Start , dann weiter zu einem kurzen Vorwindkurs, zurück zur Luvtonne und von dort wieder halbwind ins Ziel. Kördel gelang es schon im in der Vorstartphase sich vor den Franzosen Nico Goyard zu platzieren und rauschte so als erster über die Startlinie. Diese Position konnte er bis zur Ziellinie halten und gewann damit die inoffizielle WM.
Nach dem EM Silber vor einigen Wochen am Silvaplaner See unterstreicht Kördel mit seinem ersten Platz sein Potential als absoluter Topfahrer. Coronabedingt waren die Weltmeisterschaften der iQ Klasse zwar kurzfristig unbenannt worden, was aber der Qualität nicht zum Nachteil geraten war. Denn defacto waren sie alle da – die guten und besten der neuen olympischen Windsurfklasse, in dem extrem starken Feld von 118 Startern fehlte keiner. Das Fahrerfeld war gespickt mit Topstars aus PWA, Foil und RS:X Szene.
Und so sind auch die Titel trotz fehlendem WM Stempel mehr als beeindruckend. Die Silbermedaille dieser international Games ging an Nicolas Goyard und die Bronzemedaille an Huig-Jan Tak, der mehr als jeder andere vom K.O.-System profitiert hatte und vom zehnten Gesamtrang in der Eröffnungsserie auf das Podium steigen konnte.
"Es war sehr spannend, ich habe die Nerven behalten, ich hatte einen guten Start, konnte über den Kurs mit einer höheren Geschwindigkeit punkten und schaffte es so meinen Vorsprung bis ins Ziel zu halten: Ich bin glücklich! – sagte Sebastian Kördel nach der Siegerehrung. "Ich habe das erste Rennen der Woche als Zweiter beendet und war bis heute Zweiter, wobei ich immer mit Nico (Goyard) gekämpft habe: Er war besser in den Kursrennen (nun weiß ich, woran ich arbeiten muss), und ich im Slalom. Die Finalserie ist ein großartiges Format, der Reach Start ist ungewöhnlich; ich habe die ersten beiden vom Wasser aus beobachtet: Die Surfer fliegen buchstäblich über die Linie und schaffen so eine spektakuläre Show! Mir gefällt auch das K.o.-System, dank dem man seine Position stark verbessern kann, aber mit einem fairen Sicherheitsnetz für die vier Erstplatzierten, die nicht tiefer als bis zum vierten Platz fallen können".
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