Um in Deutschland zu den vermögendsten zehn Prozent zu gehören, müssen Haushalte 477.200 Euro besitzen – zum Beispiel in Form von Immobilien oder Spareinlagen. Das heißt: Ein Haushalt benötigt in etwa den siebenfachen Betrag des Medianvermögens, also des Vermögens genau in der Mitte der Verteilung, um es ins oberste Zehntel zu schaffen. Zum Vergleich: Bei der Einkommensverteilung befindet sich die Grenze zu den oberen zehn Prozent nur in etwa beim doppelten Medianeinkommen. Die Vermögen sind hierzulande also merklich ungleicher verteilt als die Einkommen.
Mit dem Alter wächst das Vermögen
Werden verschiedene Haushaltstypen getrennt betrachtet, fallen die Vermögensgrenzen jedoch sehr unterschiedlich aus. So spielt es eine große Rolle, wie alt der Haupteinkommensbezieher ist. Gehört er beispielsweise zur Gruppe der 55- bis 59-Jährigen, muss sein Haushalt mindestens 625.000 Euro besitzen, um es ins oberste Zehntel seiner Altersgruppe zu schaffen. Ist der Hauptverdiener indes unter 30 Jahre alt, reicht ein Vermögen von etwas mehr als 71.000 Euro aus, um zu den reichsten zehn Prozent der Peer-Group zu gehören.
Relative Vermögensunterschiede sind in jungen Jahren am größten
Auch wenn die absolute Spanne geringer ist, sind die relativen Vermögensunterschiede in der jüngsten Altersgruppe besonders groß – hier braucht es das 14-fache des Medianvermögens, um zu den obersten zehn Prozent aufzuschließen, da der Median bei lediglich 5.000 Euro liegt. Bei den 55- bis 59-Jährigen reicht für den Sprung vom Median ins obere Zehntel der Altersgruppe das fünffache Vermögen.
"Mit steigendem Alter nehmen die relativen Unterschiede ab, da die Anzahl der Haushalte zunimmt, die bereits ein gewisses Vermögen aufbauen konnten", erläutert IW-Ökonomin Judith Niehues.
Ebenfalls förderlich für den Wohlstand ist laut Studie die Beziehungskonstellation, in der man lebt: Das Medianvermögen in der Gruppe der Singles und Alleinerziehenden liegt bei 20.000 Euro; zusammenlebende Paare kommen im Mittel auf über 151.000 Euro.
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