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Auf einer innerstädtischen kommunalen Grünfläche in Meißen wurde eine als ausgestorben geglaubte Wildbienenart wiederentdeckt – die Flockenblumen-Langhornbiene (Tetraloniella dentata). Die Fläche wird seit letztem Jahr von der BUND Regionalgruppe Meißen insektenfreundlich gepflegt. Im Zuge des Projektes „Stadt.Land.Biene – Wir geben Wildbienen ein Zuhause“ wurde nun eine Wildbienen-Erfassung auf dieser und weiteren ausgewählten Flächen in Meißen durchgeführt. Dabei gelang der Wildbienenexpertin Mandy Fritzsche auch der Fund der einzig auf Flockenblumen und Disteln spezialisierten Flockenblumen-Langhornbiene.

„Das Besondere an dem Fund ist die absolute Seltenheit der Biene. Deren beiden einzigen aktuellen Funde in Sachsen stammen aus der Nähe zur brandenburgischen Grenze, dem einzigen Bundesland, wo sie derzeit offiziell vorkommt. Der Fund in Meißen ist dahingehend spektakulär, dass es sich möglicherweise um ein Relikt und keine Zuwanderung handelt“, so die Wildbienenexpertin Fritzsche, welche die Wildbienen-Erfassung auf den Flächen durchgeführt hat.

Genauer untersucht wurden drei innerstädtische Flächen in Meißen, an zwei weiteren Standorten wurde eine Stichprobenuntersuchung vorgenommen. Insgesamt konnten 70 Wildbienenarten festgestellt werden, von denen über 20 Arten auf der sächsischen Roten Liste stehen. Drei der in Meißen gefundenen Wildbienen gelten in Sachsen offiziell ebenfalls als ausgestorben bzw. verschollen, so z. B.

die Große Schmalbiene. „So viele Wildbienenarten der Roten Liste in Meißen registrieren zu können, ist ein wahrer Glücksfall. Es zeigt, wie wichtig die Erhaltung von wertvollen Nahrungsquellen wie Flockenblumen und Disteln sowie von geeigneten Bodenflächen als Nistmöglichkeiten sind“, sagt Maxi Weber, Projektleiterin von „Stadt.Land.Biene“.

Mit dem Projekt „Stadt.Land.Biene – Wir geben Wildbienen ein Zuhause“ motiviert und unterstützt der BUND Sachsen durch die Gestaltung von Modellflächen und Öffentlichkeits- sowie Ehrenamtsarbeit Kommunen zu einer wildbienenfördernden und naturnahen Bewirtschaftung ihrer Grün- und Freiflächen. Sachsenweit wurden die drei Modellkommunen Werdau, Oberlungwitz und Meißen ausgewählt, in denen jeweils mehrere kommunale Flächen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden ausgesucht und umgestaltet werden. Auf diesen Flächen wird das Blühpflanzenangebot verbessert und Nistmöglichkeiten, wie vegetationsfreie Sandflächen, Totholz, Trockenmauern und Nisthilfen aus Holz geschaffen. Durch Informationsschilder werden vorbeigehende Bürger*innen über die Wildbienenschutzmaßnahmen informiert.

Weitere Informationen: www.stadtlandbiene.de

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