Vor der weltweiten Covid-19 Pandemie war der Flughafen München vor allem durch seine Drehkreuz-Funktion ein wichtiger Bestandteil für den Versand von internationaler Beiladefracht. Durch den Wegfall der Interkontinentalverbindungen und die Reduzierung auf zeitweise nur noch eine internationale Destination musste der Flughafen jedoch auch im Frachtgeschäft starke Einbußen hinnehmen. Seit dem Tiefstand im April mit einem Rückgang des Frachtumschlags von 82 Prozent hat sich die Luftfrachtentwicklung wieder leicht erholt. Von April bis Juni bestimmten vor allem Flüge mit Schutzausrüstung das Cargo-Geschehen am Flughafen München. Seither gewinnt die Beiladefracht insbesondere durch die Aufnahme von Passage-Interkontinentalflügen wieder zunehmend an Bedeutung.
„Die Uneinheitlichkeit bei der Ausweisung von Risikogebieten ist eines der größten Probleme der Luftverkehrsbranche. Hier braucht es klare internationale Regeln, damit das Vertrauen der Passagiere wieder wächst und die Branche die Chance erhält, sich zu erholen. Nur so können wieder mehr Interkontinentalflüge angeboten werden, die auch für den Frachttransport eine essentielle Rolle spielen“, sagt Jost Lammers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH.
„Die gesamte Luftverkehrsbranche hat in diesen herausfordernden Zeiten ihre Bedeutung für das Aufrechterhalten wichtiger Logistikketten bewiesen. Dennoch hat die Branche mit erheblichen Kapazitätsproblemen zu kämpfen. Aus diesem Grund ist die Beiladefracht in den Passagiermaschinen wichtig. Darüber hinaus leistet sie einen entscheidenden Beitrag, um die Strecken wirtschaftlich zu bedienen“, ergänzt Prof. Dr. Christopher Stoller, Präsident des Aircargo Club Deutschland.
Trotz Krise investiert der Flughafen München weiter ins Cargo-Geschäft. Die Voraussetzungen dafür sind denkbar gut, liegt doch der Flughafen München in einem attraktiven Fracht-Einzugsgebiet mit wirtschaftsstarken Regionen. Mit großen Firmen aus unterschiedlichen Branchen ist München darüber hinaus gut für die Zukunft gerüstet. Der Anteil Süddeutschlands an den Frachtflügen in die Top-15 Nicht-EU-Handelsmärkte, darunter China, USA oder Japan, lag schon 2019 bei 42%.
Um den Luftfrachtstandort weiter zu stärken, treibt der Flughafen trotz der Krise Ausbauprojekte wie den Bau von Straßen- und Logistikanbindungen konsequent voran. Zuletzt wurden eine neue LKW-Abstellfläche im Cargo-Bereich sowie das neue Pharma-Hub der Lufthansa Cargo in Betrieb genommen. Darüber hinaus haben DHL Express Deutschland und der Flughafen München erst in diesem Jahr einen Vertrag über die Realisierung eines neuen Frachtgebäudes mit einer Fläche von mehr als 8.000 Quadratmetern abgeschlossen. Die Inbetriebnahme des neuen Gateways, mit dem DHL Express seine heutige Hallenfläche am Münchner Airport versechsfacht, ist für 2022 geplant.
„Neben unserer Drehkreuzanbindung wollen wir den Frachtbereich an unserem Standort weiterentwickeln. Gerade im Bereich E-Commerce und Expressfracht sehen wir großes Potenzial“, sagt Jost Lammers.
Der Aircargo Club Deutschland (ACD) wurde 1963 als branchenbezogene Interessens- und Diskussionsplattform zur Förderung des Luftfrachtverkehrs gegründet. Die rund 250 Mitglieder sind leitende Unternehmensvertreter der Luftfrachtbranche mit deutschlandweiter oder internationaler Verantwortung. Sie repräsentieren eine Wachstumsbranche, die Menschen, Länder und Industrien verbindet und den freien Welthandel ermöglicht.
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