„Die Hausarztpraxen sind derzeit mit der Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten voll ausgelastet – gerade auch vor dem Hintergrund der beginnenden Infekt- und Grippeimpfzeit. Hinzu kommen jetzt Familien, die zurecht in den Urlaub fahren wollen, und um schnelle Corona-Tests bitten. Das ist – im Gegensatz zu den Reisebeschränkungen – auch durchaus nachvollziehbar! Allerdings steigt dadurch nicht nur das Ansteckungsrisiko in den Praxen. Es gibt auch kaum Kapazitäten dafür – weder personell noch hinsichtlich der Tests! Vielen Landesregierenden scheint es nicht bewusst oder sogar egal zu sein, dass wir die Test-Kapazitäten dringend für unsere Patienten, vornehmlich natürlich die Risikopatienten, sowie Mitarbeitende im Gesundheitswesen brauchen. Was wir mit diesen Reisebeschränkungen gerade erleben, ist Ressourcenverschwendung ohne plausiblen Grund!
Anstatt sich gemeinsam auf eine klare Strategie zu innerdeutschen Reisen zu verständigen, wird mit diesen unterschiedlichen und teils nicht mehr nachvollziehbaren Reisebeschränkungen die Verantwortung auf die Ärztinnen und Ärzte sowie die Hoteliers abgewälzt.
Gleichzeitig herrscht totale Verunsicherung, weil es mittlerweile kaum mehr nachvollziehbar ist, was wo gerade festgelegt wurde und wie damit zu verfahren ist. Es braucht dringend einheitliche Bund-Länder-Strategien, insbesondere zum Umgang mit Hotspots und Testungen. Wir haben in den Praxen nämlich keine Ressourcen übrig, um Ordnung in das Chaos zu bringen, das hier gerade angerichtet wird!“
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