Aktuell gibt es in Deutschland kritische Stimmen zu der Enzyklika, weil Papst Franziskus das Privateigentum relativiert und es nur als ein sekundäres Naturrecht betrachtet. Es ist wichtig, dem Eigentumsrecht eine Sozialpflichtigkeit an die Seite zu geben. Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland zeigt im Artikel 14, so Hemel, dass dies schon lange die Maxime des Handels in unserem Land ist.
Papst Franziskus geht es in seiner Enzyklika um eines seiner Herzensanliegen, ein am globalen Gemeinwohl orientiertes Zusammenleben der Menschen. Für das Handeln von Unternehmen bedeute dies, ethische Prinzipien zu achten und durch ihr Wirtschaften gute Leistungen zu erbringen. Zur Gemeinwohlorientierung gehört ebenso, transparent und fair mit Kunden und Mitarbeitern umzugehen und einen Beitrag zur Lebensqualität in der Gesellschaft zu leisten. „Gerade der BKU kämpft dafür, dass ein neues Bild der Wirtschaft entsteht. Wir vereinigen bei uns Unternehmer und Unternehmerinnen, die mit ihren Unternehmen einen Beitrag leisten – sowohl zur Wertschöpfung als auch zum gelingenden sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft“, stellt Hemel heraus. Genau dafür setze sich Papst Franziskus in "Fratelli tutti" ein.
Dem 1949 gegründeten Bund Katholischer Unternehmer e.V. (BKU) gehören mehr als 1.100 Inhaber-Unternehmer, Selbstständige und leitende Angestellte an. Der BKU ist in 34 Diözesangruppen gegliedert. In den Arbeitskreisen des Verbandes entstehen innovative Konzepte zur Wirtschafts- und Sozialpolitik und zur werteorientierten Führung. Der BKU wirkt als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Kirche und Politik.
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