Auch das häufig empfohlene mehrfache Grubbern oder Pflügen der Felder zur Feldmausbekämpfung richtet aus Sicht des TBV mehr Schaden als Nutzen an: Es verursacht mehr CO2 und lässt die Böden schneller austrockenen. Die intensivere Bodenbearbeitung schädigt zudem die Bauten des zu schützenden Feldhamsters und vergrämt ihn nachhaltig. Der TBV fordert daher weiterhin den Einsatz von Rodentiziden, um die Feldmäuse zielgenau und effektiv bekämpfen zu können. Bei fachgerechter Ausbringung ist keine Beeinträchtigung des Feldhamsters zu befürchten.
Hintergrund
Die Feldmausplage hält in Thüringen weiterhin an und zerstört flächendeckend die Kulturen auf den Feldern. Anfangs waren es die Getreidebestände, mittlerweile sind auch Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais betroffen und ein Ende ist nicht in Sicht. Die neue Saat von Raps wächst und wird umgehend von Mäusen aufgefressen. Die Schäden liegen mittlerweile teilweise bei bis zu zwei Dritteln der Rapsflächen der Betriebe in den betroffenen Gebieten. Ganze Rapsflächen sind verloren.
Die inzestuöse Massenvermehrung von Mäusen tritt seit dem Mittelalter alle fünf bis zehn Jahre auf. Aufgrund des Klimawandels ist auch mit kürzer werdenden Abständen zu rechnen. Greifvögel und Niederwild, wie z.B. der Fuchs, reichen nicht aus, um die massenhafte Population der Feldmäuse zu dezimieren. Eine effiziente Form der Schadnagerbekämpfung, wie der Feldmaus, stellt der Einsatz von Rodentiziden dar.
Rodentizide gehören zur Klasse der chemischen Pflanzenschutzmittel. Zur Bekämpfung von Schadnagern sind in Deutschland im Rahmen des Pflanzenschutzes lediglich Mittel mit dem Wirkstoff Zinkphosphid zugelassen. Zinkphosphidköder werden hierbei gezielt in die Löcher der Nagetiere abgelegt oder in geeigneten Köderstationen verwendet. Durch eine sachgerechte Ausbringung ist ein Schaden an Nichtzielorganismen (Feldhamster, Haselmaus, Greifvögel usw.) nicht gegeben, da kein direkter Kontakt zustande kommt.
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