Finanzministerin Edith Sitzmann: "Patientinnen und Patienten sollen erstklassig versorgt werden, deshalb baut das Land die Hochschulmedizin an den Klinikstandorten aus. Mit der neuen Chirurgie in Heidelberg ist eine hochkomplexe Versorgungseinheit mit modernster Medizintechnik und technischer Ausstattung sowie großem Labortrakt für klinisch integrierte Forschung entstanden. Ich bin überzeugt, dass das Baden-Württemberg als eine der innovativsten und führenden Regionen Europas ein weiteres Stück voranbringen wird. Wenn Forschung und Versorgung eng beisammen sind wie in Heidelberg, kommt das Wissen zielgerichtet dort an, wo es gebraucht wird: bei den Patientinnen und Patienten."
Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, erinnert daran, dass die Chirurgische Universitätsklinik in ihrer Geschichte schon immer wichtige Impulse für national wegweisende Entwicklungen gegeben habe: „Dem Medizinstandort Heidelberg ist mit dem Neubau eine weitere Komponente hinzugefügt worden, um seine Strahlkraft weit über die regionalen und nationalen Grenzen hinaus zu entwickeln. Es entsteht ein Leuchtturm, der die Translation beschleunigen, neue Therapiemöglichkeiten schaffen und einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung der Hochschulmedizin in Heidelberg leisten wird."
Professor Dr. Ingo Autenrieth, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Heidelberg, bedankte sich bei den großzügigen Sponsoren der Region, die die Grundausstattung der neuen Klinik an entscheidender Stelle unterstützten: „Diese Klinik verkörpert auf ideale Weise den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Engagement unserer Förderer!" Unter anderem unterstützte die Dietmar Hopp Stiftung besonders zukunftsweisende Bereiche der neuen Klinik – wie den zentralen Schockraum mit angeschlossenem „Fast-Track-Computertomographen", die Ausstattung der beiden Hybrid-OPs, die Digitalisierung aller 16 Operationssäle sowie innovative Geräte der radiologischen Diagnostik – mit einer Spende in Höhe von 13,1 Millionen Euro. „Die Architektur der Klinik richtet sich aus an den Bedürfnissen der Patienten und an den Erfordernissen an eine hohe Leistungsfähigkeit. Sie ist somit Ausdruck universitärer Spitzenmedizin auf internationalem Niveau."
„Der Neubau zwischen Medizinischer Klinik sowie Frauen- und Hautklinik ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Vollendung des 1987 begonnenen „Heidelberger Klinikrings" – es fehlt noch die in Schlierbach angesiedelte Orthopädische Klinik", sagt Katrin Erk, Kaufmännische Direktorin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Heidelberg. „Diese einmalige Ringstruktur ermöglicht eine Patientenversorgung der kurzen Wege und fruchtbaren Austausch in Klinik, Forschung und Lehre." Auf technischer Ebene im Untergrund, mit Leitungen für die Kälte- und Wärmeversorgung, das Schienennetz der Automatischen-Waren-Transportanlage (AWT) oder Rohre für die Ver- und Entsorgung, ist der Klinikring nun geschlossen. Der Neubau wird die Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Herzchirurgie, Gefäßchirurgie, Urologie, Anästhesiologie und Radiologie beherbergen.
„Die neue Chirurgie vereint medizinische Versorgung auf höchstem Niveau und eine angenehme Arbeits- und Genesungsumgebung. Bei der Planung wurden die Erfahrungen der Pflegenden berücksichtigt, um Abläufe und Strukturen zu optimieren. Dieses Umfeld wird die Zufriedenheit der Patienten und Mitarbeiter erhöhen", ist sich Pflegedirektor Edgar Reisch sicher.
Die „neue" Chirurgie setzt europaweit Maßstäbe, insbesondere, was die technische Ausstattung anbelangt. „Moderne Medizintechnik, neue Softwarelösungen, digitale Vernetzung und die durchdachte Infrastruktur werden eine Patientenversorgung und professionelle Arbeitsabläufe auf höchstem Niveau ermöglichen und viele Verbesserungen für unsere Patienten und Mitarbeiter mit sich bringen", so der neue Hausherr Prof. Dr. Markus Büchler. „Wir freuen uns auf unsere neue, moderne Chirurgie!" Diese stehe auf den Schultern großer Heidelberger Pioniere, brauche aber auch aktuelle Visionäre. „Damit ist ihr eine große Zukunft voraussagbar!"
Bernd Müller, Leitender Baudirektor, Vermögen und Bau Baden-Württemberg, lobt insbesondere die gute und fruchtbare Zusammenarbeit mit den Planungsteams des Universitätsklinikums: „Eine chirurgische Klinik dieser Größenordnung ist ein ausgesprochen komplexes Bau- und Planungsvorhaben, die Ansprüche der verschiedenen Nutzer – von den Patienten, über Ärzte und Pflegekräften bis hin zu den Technikern – in Einklang zu bringen ist eine enorme Herausforderung, die alle gemeinsam hervorragend gemeistert haben. Ich wünsche der neuen Klinik eine ebenso fruchtbare weitere Zukunft."
Highlights der neuen Chirurgie
Kernstück des Neubaus ist der Operationstrakt mit 16 OP-Sälen, die digital in die Medizin- und lT-Landschaft der Klinik eingebettet sein werden. Sechs OP-Säle sind zusätzlich mit integrierten Endoskopiesystemen und zwei OPs als Hybrid-OP mit robotergestütztem Angiographiesystem ausgestattet. Außerdem wird es einen ambulanten OP-Bereich geben, eine Tagesklinik, eine Radiologische Funktionsdiagnostik sowie Ambulanzen. Von zentraler Bedeutung für das Gesamtklinikum ist die Hubschrauberlandeplattform auf dem Dach. Sie gewährleistet, dass Patienten schnellstmöglich und ohne Zeitverlust zu ihrem Bestimmungsort innerhalb des Klinikrings gebracht werden können. Eine gemeinsame Notfallzufahrt von Medizinischer Klinik und Chirurgie wurde bereits im August 2014 fertig gestellt. Für Forschung und Lehre stehen auf rund 900 Quadratmetern Fläche ein neuer Hörsaal mit 196 Plätzen sowie sieben Seminarräume zur Verfügung. Im Bettenhaus sind neben den fünf Normalpflegestationen mit jeweils 36 Betten zwei Intensiv- und zwei Intermediate-Care-Stationen mit je max. 28 Betten sowie eine Wahlleistungsstation mit 21 Betten, insgesamt 313 Betten, untergebracht.
Rund 6.000 medizintechnische Geräte kommen zum Einsatz, die meisten wurden neu angeschafft. In den neuen, zentral gelegenen und an den OP-Bereich angeschlossenen Schockraum werden wichtige Informationen zu den Notfallpatienten direkt vom Rettungsdienst übertragen, zentral erfasst und stetig aktualisiert an Großbildschirmen angezeigt. Ein „Fast-Track-Computertomograph (CT)" ist hier integriert. Über ein Patientenmonitoring können Vitalwerte zentral erfasst und bei Stationswechsel jederzeit abgerufen werden. In den beiden Hybrid-OP-Säle kann sowohl offen als auch minimal-invasiv über die Gefäße operiert werden. Der OP-Trakt ist vollständig digitalisiert und vernetzt, robotergestützte Bildgebungsverfahren und ein 3-Tesla Magnetresonanztomograph (MRT) stehen zur Verfügung.
Weitere Informationen:
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 13.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit fast 2.000 Betten werden jährlich circa 80.000 Patienten voll- und teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Deutschen Krebshilfe hat das Universitätsklinikum Heidelberg das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg etabliert, das führende onkologische Spitzenzentrum in Deutschland. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit befinden sich an der Medizinischen Fakultät Heidelberg rund 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Studium und Promotion.
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