Künftige Strategie der TRATON SE bei Hauptversammlung skizziert

  • Vorstandsvorsitzender Matthias Gründler setzt neue Prioritäten
  • Größere Eigenverantwortung der Marken
  • Stärkere Fokussierung bei Zukunftsthemen
  • Matthias Gründler: „Bei TRATON bauen wir jetzt die Brücken in eine neue Zeit.“

Der Vorstandsvorsitzende Matthias Gründler hat auf der Hauptversammlung der TRATON SE in München die künftige Unternehmensstrategie skizziert. Gründler legte bei dem virtuellen Aktionärstreffen dafür vier Prioritäten fest. Um die angestrebte Umsatzrendite von 9 % über den Zyklus der Nutzfahrzeugbranche hinweg erreichen zu können, sollen die TRATON-Marken eigenständiger werden.

„Wir wollen die Verantwortung der Marken-Vorstände für die Profitabilität und die Leistungsfähigkeit von Scania, MAN und Volkswagen Caminhões e Ônibus stärken. Unsere Marken benötigen Handlungsfreiheit, um ihre Profitabilitätsziele zu erreichen“, sagte Matthias Gründler, Vorstandsvorsitzender der TRATON SE. Bei der Entwicklung neuer Technologien werden sich die Marken künftig noch stärker fokussieren, um schneller und effizienter zu werden. „Alle aktuellen Entwicklungs-Projekte werden in den nächsten Monaten hinterfragt und neu priorisiert“, so Gründler beim virtuellen Aktionärstreffen.

Am Plan, bis 2025 eine Milliarde Euro in die Elektrifizierung zu investieren, wird TRATON festhalten. Die TRATON-Marken machen hier rasche Fortschritte: Scania hat jüngst seine elektrifizierten Serien-Lkw für den urbanen Raum vorgestellt. Darunter ein Plug-in-Hybrid mit einer rein elektrischen Reichweite von 60 Kilometern. Zudem einen Elektro-Lkw mit einer Reichweite von bis zu 250 Kilometern. Sowohl Scania als auch MAN Truck & Bus werden noch 2020 elektrische Serien-Stadtbusse auf den Markt bringen. Volkswagen Caminhões e Ônibus entwickelt gemeinsam mit Partnern in Brasilien ein komplettes Netzwerk rund um E-Lkw – von der Fertigung über die Ladeinfrastruktur bis hin zum Lifecycle-Management der Batterien.

Mit fokussierten Investitionen in Zukunftsthemen und Kostendisziplin das Geschäft zu stabilisieren, hat für den TRATON CEO ebenfalls Priorität: „Bei TRATON bauen wir jetzt die Brücken in eine neue Zeit.“ Um größeren Mehrwert für die Gruppe schaffen zu können, werden auch Strukturen und Prozesse der Holding überprüft. Sie soll ihre Einkaufskraft weiter bündeln und „ein immer attraktiverer Arbeitgeber für die besten Talente im Markt“ werden, so Gründler.

Zudem stößt die Holding strategische Zukunftsthemen für die ganze Gruppe an. Dazu zählt auch die am Morgen der Hauptversammlung vorgestellte strategische Partnerschaft mit dem US-Unternehmen TuSimple bei der Entwicklung autonom fahrender Lkw. Autonom fahrende Lkw haben das Potenzial, die Logistik künftig deutlich effizienter zu machen. Hier will TRATON eine führende Position einnehmen: „Um unserer Entschlossenheit Nachdruck zu verleihen, haben wir uns an dem Unternehmen beteiligt“, sagte Gründler vor den Aktionären.

Über TRATON SE

Die TRATON SE ist eine Tochtergesellschaft der Volkswagen AG und gehört mit ihren Marken MAN, Scania, Volkswagen Caminhões e Ônibus und RIO zu den weltweit führenden Nutzfahrzeugherstellern. Im Jahr 2019 setzten die Marken der TRATON GROUP insgesamt rund 242.000 Fahrzeuge ab. Das Angebot umfasst leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Busse, an 29 Produktions- und Montagestandorten in 17 Ländern. Zum 31. Dezember 2019 beschäftigte das Unternehmen in seinen Nutzfahrzeugmarken weltweit rund 83.000 Mitarbeiter. Die Gruppe hat den Anspruch, den Transport neu zu erfinden – mit ihren Produkten, ihren Dienstleistungen und als Partner ihrer Kunden.

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