Digitalisierung als Chance
Die Digitalisierung im Zahlungsverkehr wäre eine Chance für die Postfinance. Anstatt ohne erkennbare Strategie das Geschäftsmodell der anderen Finanzinstitute zu übernehmen, sollte sie sich auf ihre Kernkompetenz konzentrieren und der Bevölkerung ein sicheres, digitales Zahlungsmittel anbieten. Mit ein bisschen Mut zur Innovation und klugem Marketing könnte sich die Postfinance als Pionier positionieren und neue Standards setzen.
Nicht erst seit Corona ist die Art und Weise wie wir in Geschäften und auch von Zuhause aus unsere Rechnungen bezahlen im Wandel. Bargeld-Transaktionen nehmen ab und werden durch digitale ersetzt. Dieser Trend ist von grosser Bedeutung, da Bargeld heute das einzige gesetzliche Zahlungsmittel ist, das der Bevölkerung zur Verfügung steht.
Digitales Geld international im Trend
Nicht nur China arbeitet daran, der Bevölkerung Zugang zu einem digitalen gesetzlichen Zahlungsmittel zu ermöglichen. Auch die Schweden sind bei diesem Vorhaben bereits weit fortgeschritten. Seit diesem Jahr läuft ein Pilotprojekt zum Test der eKrone. In Deutschland regt das Bundesfinanzministerium die Debatte mit einem kürzlich veröffentlichten Positionspapier an, dass das Potential eines digitalen Euro beleuchtet. Und in der Schweiz hat sich der Bundesrat ausführlich mit dem Thema befasst und Ende 2019 einen Bericht veröffentlicht. Zusammenfassend kann man sagen, dass es einen klaren Trend hin zu digitalem Geld gibt und sich viele Staaten mit der Frage beschäftigen, ob und wie eine digitale Währung ausgestaltet sein könnte.
Die Teilrevision des POG eröffnet dem Gesetzgeber die Chance, die Rahmenbedingungen für die Zukunft der Postfinance zu schaffen, dass sie sich als Pionier beim Bezahlen mit digitalem Zentralbankengeld (CBDC) positionieren kann. Sie sollte unbedingt genutzt werden.
Das ausführliche Positionspapier finden Sie hier.
Hinweis: Am Donnerstag, 3. September organisiert das Risk-Center der ETH ein Webinar, diskutiert werden die Chancen eines eFrankens und wie dieser hierzulande implementiert werden könnte. Dabei sein werden Vertreter aus der Forschung (ETH, London School of Economics, Stanford University, University of Wisconsin-Madison), der Wirtschaft (Axel Weber, UBS) und der Zentralbanken (Stefan Ingves, Schwedische Zentralbank).
Das Forum Geldpolitik wird vom Verein Monetäre Modernisierung (MoMo) getragen und gibt Denkanstösse, wie die Geldpolitik und die monetäre Grundordnung im Interesse der Schweiz modernisiert werden können.
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