Die Lothar Bix GmbH ist ein mittelständischer Oberflächenveredler, der sich auf die Oberflächenvergütung von Kunststoffteilen u. a. für Automobile und Gehäuse von Haushaltsgeräten durch Lackieren, Bedrucken und Bedampfen spezialisiert hat. Das Unternehmen wollte 2018 in eine neue Lackieranlage investieren. „Die konventionellen 2-Kabinen-Lackieranlagen entsprachen jedoch nicht unseren Anforderungen an Flexibilität, Größe und Ressourceneffizienz“, erinnert sich Christoph Bix, der im Familienbetrieb für die Innovationen zuständig ist.
2018 entschied sich die Fa. Bix eine ressourceneffiziente Rondelllackieranlage der Rippert Anlagentechnik GmbH & Co. KG aus Herzebrock-Clarholz erstmals im großtechnischen Maßstab zu realisieren.
Bedarfsgerechte Lackierung senkt Ressourcenverbrauch und Platzbedarf
„Die zu lackierenden Kunststoffteile durchlaufen innerhalb der neuartigen Rondelllackieranlage bedarfsgerecht alle notwendigen Prozesszonen“, erklärt Christoph Bix. „Diese sind dabei so angeordnet, dass sie von einem einzigen Handlingroboter bedient werden können. Durch diese Anordnung benötigt die Anlage nur 240 m² Stellfläche.“
Im durchgeführten Messprogramm bestätigten sich die prognostizierten Umweltentlastungen: So konnte der Ausschuss um ca. 52 % verringert werden, da durch den Aufbau der Anlage u. a. das Risiko der Verschmutzung der Oberflächen durch emporgewirbelte Partikel gesenkt werden konnte. Durch den Austausch des bisher genutzten Umlufttrockners durch einen elektrisch getriebenen Infrarot (IR)-Trockner wird kein Erdgas mehr verbraucht. Der Stromverbrauch insbesondere für die Belüftung (Zu- und Umluft) wird durch die kompakte Einheit der Rondelllackieranlage, in der die Abdunst-, Kühl- und Trockenzone übereinander angeordnet sind, um ca. 17 Prozent verringert. Auch der Frischluftbedarf von zuvor ca. 13.000 m³ pro Stunde konnte so auf 2.170 m³ pro Stunde gesenkt werden.
Durch das in der Anlage eingesetzte Trocken-Bürstenabscheideverfahren entfällt der bisher übliche Nassabscheider zur Sammlung des Oversprays – das spart Wasser, und auch Abwasser fällt nicht mehr an. Vor allem durch den verringerten Energiebedarf ergibt sich eine jährliche Einsparung von 97,55 Tonnen CO2-Äquivalente.
Effizienz-Agentur NRW unterstützte auf dem Weg zur Förderung
Die Firma Lothar Bix GmbH nutzte 2018 im Vorfeld der Umsetzung die Unterstützung der PIUS-Finanzierung der EFA zur Antragstellung im Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums. Das Vorhaben wurde mit Mitteln in Höhe von 637.000 Euro aus dem BMU-Umweltinnovationsprogramm gefördert. Nach der Bewilligung des Zuschusses wurde die EFA mit der Erstellung des Abschlussberichtes sowie der Abstimmung des Messprogramms beauftragt. Der Projektabschluss erfolgte 2020. Insgesamt investierte das Unternehmen ca. 2.125.000 Euro in die Maßnahme
Zur Lothar Bix GmbH
Die Lothar Bix GmbH ist ein mittelständischer Oberflächenveredler und spezialisiert auf hochwertige Beschichtungen und innovative Technologien. Primäre Aufgabe der Firma Bix ist die Oberflächenvergütung durch Lackieren, Bedrucken und Bedampfen. Die Lothar Bix GmbH besitzt ein umfassendes, in mehr als 130 Jahren praktischer Erfahrung erworbenes Know-how, das sie in Verbindung mit modernster Anlagentechnik und Qualitätssicherung (ISO 9001:2010) für die automatisierte Serienfertigung hochwertiger Teile für die Automobil- und Elektrogeräteindustrie einsetzt.
Auf einer Produktionsfläche von über 20.000 m² befindet sich eine große Bandbreite an Verfahren zur industriellen Lackierung von Kunststoff- und Metalloberflächen: Nass- und Pulverbeschichtung, Sieb- und Tampondruck, Laserbeschriftungen, Aluminiumbedampfung sowie Folien- und Werbebeschriftung.
Die Effizienz-Agentur NRW (EFA) wurde 1998 auf Initiative des Umweltministeriums NRW gegründet, um mittelständischen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen Impulse für ressourceneffizientes Wirtschaften zu geben. Das Leistungsangebot umfasst die Ressourceneffizienz- und Finanzierungsberatung sowie Veranstaltungen und Schulungen. Bis heute initiierte die EFA über 1.600 Projekte. Aktuell beschäftigt die EFA 32 Mitarbeiter in Duisburg und sieben Regionalbüros in Aachen, im Bergischen Städtedreieck, in Bielefeld, Münster, am Niederrhein sowie in Südwestfalen an den Standorten Siegen und Werl.
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