Unter dem geschlossenen Dach der Amsterdamer Johan Cruijff ArenA entschied sich Union-Trainer Urs Fischer für folgende Aufstellung:
Luthe – Trimmel (66. Ryerson), Friedrich, Knoche, Schlotterbeck (66. Hübner), Gießelmann (66. Lenz) – Gentner (66. Griesbeck), Prömel – Bülter (59. Mees), Endo (41. Ingvartsen) – Andersson (66. Teuchert)
Zu Beginn der Partie starteten beide Teams gut organisiert und neutralisierten sich dadurch in den Anfangsminuten weitestgehend. Mit zunehmender Spielzeit fanden die Köpenicker besser ins Spiel und erarbeiteten sich ein deutliches Chancenplus. Grischa Prömel scheiterte nach einer Flanke von Kapitän Christopher Trimmel per Kopf am linken Pfosten (14.), Routinier Christian Gentner versuchte sich mit einem Abschluss per Hackentrick, verfehlte das Tor jedoch knapp (21.). Wenige Minuten später zappelte der Ball schließlich im Netz, die Unparteiischen verweigerten dem Kopfballtreffer von Innenverteidiger Marvin Friedrich aufgrund einer Abseitsstellung jedoch die Anerkennung (24.). Freigespielt von Marius Bülter tauchte auch Sebastian Andersson eine Zeigerumdrehung später vor dem Kasten von Maarten Stekelenburg auf, der Abschluss des Schweden rauschte nur Zentimeter am langen Pfosten vorbei (25.). Auf der anderen Seite zeigten sich die Hausherren konsequent. Nach feiner Passkombination tauchte Kapitän Carel Eiting frei vor Andreas Luthe auf und ließ dem Schlussmann der Eisernen aus knapp fünf Metern keine Chance (27.). Union blieb trotzdem weiter gut im Spiel und zeigte sich immer wieder gefährlich, besonders nach Standardsituationen. Gleich zweimal rettete Stekelenburg mit gutem Reflex gegen Bülter (29.) und Robin Knoche (30.), Nico Schlotterbeck setzte einen Kopfball nach guter Freistoßflanke von Niko Gießelmann zu hoch an (32.). Kurz vor dem Seitenwechsel musste Urs Fischer zum ersten Mal wechseln, Keita Endo konnte nach einem Sprintduell nicht weitermachen. Marcus Ingvartsen ersetzte den Japaner auf der Außenbahn.
Die Köpenicker kamen ohne personelle Veränderungen aus der Kabine, belohnten sich aber direkt nach Wiederbeginn mit dem Ausgleich. Mit hohem Pressing, tief in der Hälfte von Ajax Amsterdam, eroberten die Eisernen den Ball in Person von Marius Bülter, der Gießelmann über links in Szene setzte. Die maßgenaue Flanke des Außenverteidigers verwertete Ingvarsten trocken zum verdienten 1:1 (48.). Die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten, Lassina Traoré traf in der 50. Minute jedoch nur den Außenpfosten. Union presste weiter hoch und ging durch Marius Bülter erstmals in Führung (57.). Der Außenstürmer hatte einen Abpraller im Strafraum der Niederländer genutzt und die Kugel humorlos im Kasten der Hausherren untergebracht. In einer munteren Partie boten sich beiden Teams nun gute Möglichkeiten, Trimmel (62.) und Friedrich (64.) retteten zweimal stark gegen heranstürmende Niederländer. Auf der anderen Seite musste Ajax-Keeper Stekelenburg beim Drehschuss von Grischa Prömel sein ganzes Können unter Beweis stellen um das 3:1 für Union zu verhindern (66.). Urs Fischer wechselte nach 66 Minuten weitgehend durch und brachte mit Ryerson, Hübner, Lenz, Griesbeck und Teuchert gleich fünf neue Spieler auf den Rasen. Kurz darauf, gut 20 Minuten vor dem Ende, gelang den Niederländern der Ausgleich (70.). Wie schon beim 1:0 setzte sich die Elf von Trainer Erik ten Haag mit gutem Kombinationsspiel über die Außenbahn durch, diesmal lauerte am Fünfmeterraum Jurgen Ekkelenkamp und drückte die Kugel zum 2:2 über die Linie. Auch in der Schlussphase sorgte Union mit einigen schön herausgespielten Szenen und gut getretenen Standardsituationen für Gefahr vor dem Kasten, weder Ingvarsten (78.), noch Ryerson (86.) wollte jedoch der entscheidende Treffer gelingen, sodass der Unparteiische die Partie nach 92 gespielten Minuten beim Stand von 2:2-Unentschieden beendete.
„Das hat mir heute gut gefallen, ich glaube wir haben gegen eine technisch sehr gute Mannschaft ein gutes Spiel gemacht. Wir kamen sehr schnell ins Spiel und in die Duelle, konnten Ajax beim Anlaufen hoch unter Druck setzen und hatten in der ersten Hälfte genügen Möglichkeiten. Was wir uns auch in der zweiten Hälfte ein bisschen vorwerfen lassen müssen, ist die Chancenauswertung, das war sicherlich noch nicht optimal. Aber es ist wichtig, dass wir uns diese Möglichkeiten erarbeiten, deshalb war das ein gelungener Test“, zeigte sich Urs Fischer zufrieden.
Nach der Partie reist die Mannschaft des 1. FC Union Berlin zurück nach Berlin, für Montag und Dienstag hat Trainer Urs Fischer seinen Spielern freigegeben. Am Mittwoch starten die Köpenicker mit der Vorbereitung auf das letzte Testspiel. IFA präsentiert im Jahr des 100-jährigen Jubiläums des Stadions An der Alten Försterei die Neuauflage des Einweihungs-Spiels von 1920 gegen den 1. FC Nürnberg, das am Sonnabend, dem 5. September 2020 um 17:30 Uhr stattfindet.
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