„Mit der Premiere der Sommertour ‚Wenn uns nur Liebe bleibt. Ein ökologisches Manifest‘ in Sonneberg kehrt das Grüne Band in seine Wiege zurück“, erklärt Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. „Vor mehr als 30 Jahren entstand im Sonneberger Unterland die Idee zum flächendeckenden Schutz der ehemaligen innerdeutschen Grenze.“
Ornithologen aus Ost- und Westdeutschland erkannten dem Verband zufolge bereits lange vor der Grenzöffnung, welche Vielfalt seltener Arten dort im Schatten von Mauer und Stacheldraht eine Zuflucht gefunden hatten. Ihrem Engagement sei es zu verdanken, dass Naturschützer aus Ost und West bereits am 09. Dezember 1989 eine Resolution zum Schutz des Grünen Bandes verabschieden konnten.
Laut BUND Thüringen kann kein anderes Denkmal die friedliche Überwindung der deutsch-deutschen Teilung so authentisch verkörpern. Vogel: „Gerade das Grüne Band beweist, wie die Zusammenarbeit von Menschen mit dem gleichen Ziel nicht nur im Naturschutz Grenzen überwinden kann.“
Nicht nur als historischer Sicht sei das Grüne Band dem Verband zufolge schützenswert. Allein am Grünen Band Thüringen haben beispielsweise mehr als 1.200 geschützten Arten einen Rückzugsort gefunden. Im Sonneberger Unterland sind dies neben dem Ziegenmelker oder dem Laubfrosch auch das Breitblättrige Knabenkraut und die Fliegenragwurz.
Vogel: „Seit seiner Gründung hat der BUND Thüringen die Kernforderung nach einem flächendeckenden Schutz des Grünen Bandes mit kontinuierlicher Lobbyarbeit und Vermittlungstätigkeit vorangetrieben. Und das mit Erfolg: am 09. November 2018 wurde das Grüne Band Thüringen als Nationales Naturmonument unter Schutz gestellt. Der Freistaat nahm damit eine Vorreiterrolle ein. Jetzt müssen nach Sachsen-Anhalt auch die anderen Bundesländer folgen. Erst dann kann die Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe für den gesamten ehemaligen Grenzstreifen angestrebt werden.“
Für die zukünftige Gestaltung des Grünen Bandes als Schatzkammer der Artenvielfalt, Erinnerungslandschaft und Lebensraum für Mensch und Natur braucht es aus Sicht des Verbandes allerdings auch weiterhin die Unterstützung der Akteure vor Ort: „Gemeinsam haben wir schon viel erreicht. Unser Dank gilt vor allem den vielen ehrenamtlichen Helfern, die sich immer wieder mit Herzblut engagieren. Und nur mit vereinten Kräften können wir auch zukünftig sicherstellen, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder am Grünen Band etwas über die Vielfalt der Natur und die Deutsch-Deutsche Geschichte lernen können.“
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