„Wir möchten, dass die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen gestärkt aus der Krise hervorgehen. Damit das gelingt, stellen wir gemeinsam mit dem Bund umfassende Liquiditätshilfen bereit und setzen starke Impulse zur Stärkung von Konjunktur und Wachstum. Gleichzeitig arbeiten wir an der Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Innovationskraft der Unternehmen. Innovation und Digitalisierung tragen dazu bei, die Krise nachhaltig zu überwinden“, sagt Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart. „Die NRW.BANK flankiert mit ihren erweiterten Programmangeboten die Ende Mai vorgelegten ‚10 Impulse der Landesregierung für die Stärkung von Konjunktur und Wachstum‘.“
Nachdem es in den Anfangsmonaten der Corona-Pandemie in erster Linie um Unterstützung in Form schneller Liquidität ging, ist Ziel der aktuellen Maßnahmen, Gründern und Mittelstand in der kritischen Wiederanlaufphase neuen Spielraum für Investitionen zu geben.
„Die Corona-Krise hat deutlich gezeigt, dass Unternehmen, die nicht frühzeitig in die eigene Digitalisierung investiert haben, aufgrund der zunehmenden Nutzung digitaler Tools und Medien ins Hintertreffen geraten“, erläutert Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK. Die durch die Corona-Krise ausgelöste Unsicherheit habe zu einem zusätzlichen Investitionsstau geführt. „Mit unseren jetzt umgesetzten Programmverbesserungen wollen wir die für die NRW-Wirtschaft notwendige digitale Transformation beschleunigen“, so Forst weiter. Mit den Maßnahmen trage man außerdem der Tatsache Rechnung, dass sich die Unternehmensratings durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich verschlechtert haben.
Die Maßnahmen im Einzelnen:
Digitalisierungsoffensive gestartet
Die NRW.BANK weitet als ersten Baustein einer geplanten Digitalisierungsoffensive den Antragstellerkreis für ihr Programm „NRW.BANK.Digitalisierung und Innovation“ aus. „Damit möchten wir möglichst vielen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit geben, notwendige Zukunftsinvestitionen jetzt konsequent anzugehen – und das trotz der Ausnahmesituation, vor die die Pandemie sie stellt“, sagt Gabriela Pantring, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. Ab sofort steht das Förderprogramm mit einem Zinssatz ab 0 Prozent Gründern und jungen Unternehmen unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Gründung sowie auch größeren Mittelständlern mit mehr als 500 Millionen Euro Umsatz pro Jahr zur Verfügung. Speziell für Digitalisierungsvorhaben bietet die NRW.BANK den Hausbanken eine 80-prozentige Haftungsfreistellung an.
Die Programmerweiterungen sind bis zum 31.12.2020 befristet.
125 Millionen Euro zusätzliches Eigenkapital für Nordrhein-Westfalen
Die NRW.BANK stockt ihre bereits bestehenden Angebote zur Eigenkapitalstärkung für etablierte mittelständische Unternehmen um 125 Millionen Euro auf. „Nachdem wir bereits sehr frühzeitig verschiedene Eigenkapital-Programme für Start-ups gestartet oder an die Corona-Situation angepasst hatten, reagieren wir nun mit den neuen Maßnahmen auf die durch Corona verschlechterten Bonitäten im Mittelstand“, erläutert Michael Stölting, Vorstandsmitglied der NRW.BANK. Die neue Wachstums- und Stabilisierungsfazilität umfasst den neuen NRW.BANK.Mittelstandsfonds Drei mit einem Volumen von 100 Millionen Euro sowie den neuen NRW.BANK.Spezialfonds Zwei mit einem Volumen von 25 Millionen Euro.
Zusätzlich wird sie im Rahmen des EU-Beihilferahmens zeitlich befristet bis zum 31.12.2020 bis zu einem Volumen von 800.000 Euro ohne Co-Investor über den NRW.BANK.Spezialfonds in Unternehmen investieren können. Der Spezialfonds richtet sich insbesondere an Unternehmen in Sondersituationen wie Sanierung und Restrukturierung.
Ausweitung im gewerblichen Konsortialgeschäft
Auch im gewerblichen Konsortialkreditgeschäft stellt sich die NRW.BANK auf die durch die Corona-Pandemie verschlechterten Unternehmensbonitäten ein. Als verlässlicher Partner der Hausbanken vor Ort unterstützt sie mit ihrem Konsortialkreditangebot von der Krise betroffene mittelständische Unternehmen in NRW dabei, dringend notwendige Zukunftsinvestitionen zu finanzieren.
Im Konsortialgeschäft finanziert die NRW.BANK auf Einladung einer konsortialführenden Hausbank gemeinsam mit anderen Banken. Sie kann dabei bis zu 50 Prozent des gesamten Kreditbetrags übernehmen.
Neues Programm für gemeinnützige Organisationen
Zusätzlich hat die NRW.BANK erstmals ein spezielles Förderprogramm für gemeinnützige Organisationen aufgelegt. Das Programm „NRW.BANK.Gemeinnützige Organisationen“ bietet zinsgünstige Förderdarlehen mit einem maximalen Zinssatz von 1,5 Prozent pro Jahr und richtet sich an Stiftungen, Vereine und Verbände sowie sonstige gemeinnützige Organisationen unabhängig von Rechtsform, Größe oder Träger. So können hier beispielsweise neben stationären Altenpflegeeinrichtungen auch Organisationen im Gesundheitswesen oder Frauenhäuser gefördert werden. Die Hausbanken erhalten eine Haftungsfreistellung von 100 Prozent. 80 Prozent davon leistet die KfW durch eine Bundesgarantie, die restlichen 20 Prozent die NRW.BANK. Der maximale Kreditbetrag liegt bei 800.000 Euro, die Laufzeiten liegen bei bis zu zehn Jahren. Das Programm ist zunächst bis zum 31.12.2020 befristet.
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Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. Sie unterstützt ihren Eigentümer, das Land NRW, bei dessen struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben. In ihren drei Förderfeldern "Wirtschaft", "Wohnraum" und "Infrastruktur/Kommunen" setzt die NRW.BANK ein breites Spektrum an Förderinstrumenten ein: von zinsgünstigen Förderdarlehen über Eigenkapitalfinanzierungen bis hin zu Beratungsangeboten. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit allen Banken und Sparkassen in NRW zusammen. In ihrer Förderung berücksichtigt die NRW.BANK auch bestehende Angebote von Bund, Land und Europäischer Union.
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