„Unser Ziel ist die Entwicklung eines schnellen, preiswerten und vor allem aber praxistauglichen Corona-Testverfahrens, welches sich ohne aufwändige Laborgeräte flächendeckend vor Ort einsetzen lässt, aber in Sachen Sensitivität und Spezifität mit dem derzeitigen Goldstandard schritthalten kann“, so Projektleiter Prof. Schermer. Das Testergebnis soll entweder anhand einer Bande auf einem Teststreifen oder durch einen Farbumschlag sichtbar werden. Die Zeit für einen Test veranschlagt Prof. Schermer auf 30 bis 60 Minuten.
Beim derzeit gängigen Corona-Test werden zunächst aus Abstrichen Ribonukleinsäuren (RNA) aufgereinigt. Diese enthalten die Erbinformation des Coronavirus, die wiederum mit einer real-time Polymerasekettenreaktion (qPCR) vermehrt und nachgewiesen werden kann. Die qPCR gilt zu Recht als Goldstandard, erfordert aber komplexe Analysegeräte und damit meist den Transport der Probe in ein spezielles Labor. Bis das Ergebnis vorliegt vergehen so einige Stunden.
„In Deutschland verfügen wir über ausreichende Kapazitäten für die etablierte Diagnostik. Die aktuellen Diskussionen über regelmäßige Tests in vielen unterschiedlichen Bereichen des öffentlichen Lebens zeigen jedoch, dass in Zukunft auch schnellen alternativen Testverfahren eine große Bedeutung zukommen kann“, erklärt der Virologe Prof. Klein.
Das große Interesse an den Arbeiten belegen die bereits über 500 Downloads des Preprints auf der Wissenschaftsplattform medRxiv (Link: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.06.18.20130377v1). Auf dem Dokumentenserver werden wissenschaftliche Fachpublikationen als unbegutachtete Manuskripte vor der formalen Veröffentlichung frei zugänglich gemacht.
Die Projektförderung ist auf 18 Monate angelegt und erfolgt im Rahmen des Förderaufrufs zur Erforschung von COVID-19 im Zuge des Ausbruchs von Sars-CoV-2 vom 3. März 2020.
Link zum Projektsteckbrief auf der Seite des BMBF: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/…
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