Re:Common, die italienische Partnerorganisation von urgewald, hat weitere Details zum Schritt erfahren. Betroffen sind demnach neben der Kohleprojektfinanzierung von UniCredit auch die Unternehmensfinanzierung und auch Bestandskunden. Von diesen verlangt die Bank bis Ende 2021 Pläne zum vollständigen Kohleausstieg bis spätestens 2028, ansonsten erhalten sie keine Finanzierung mehr. Weitere Details will die Bank Mitte September veröffentlichen.
Schon jetzt steht fest, dass UniCredit damit die Klimaschutzbemühungen der Deutschen Bank, die ihre Kohleausstiegspläne vor einer guten Woche veröffentlichte, deutlich überflügelt.[2]
Dazu kommentiert Regine Richter, Energie-Campaignerin bei urgewald:
„Ohne ein schleuniges Ende der Kohlefinanzierung von Banken werden weitere Kohleprojekte Realität, die wir uns angesichts der Klimakrise nicht mehr leisten können. UniCredit hat das offenbar erkannt und zieht die nötigen Konsequenzen.“
Mit Blick auf die Deutsche Bank ergänzt Richter:
„Statt wie die Deutsche Bank nur von Unternehmen mit über 50 Prozent Kohleanteil Transformationspläne zu verlangen und sich nur von den allerschlimmsten Kohlebergbauunternehmen zu trennen, erwartet UniCredit von sämtlichen Kohlekunden vollständige Kohle-Ausstiegspläne. Die Deutsche Bank schließt noch nicht einmal Firmen grundsätzlich aus, die trotz der Klimakrise nach wie vor neue Kohlekraftwerke, -minen, -häfen oder -bahnlinien bauen und planen. Die italienische Konkurrentin geht den Kohleausstieg viel ernsthafter an. Die Deutsche Bank sollte sich daran ein Beispiel nehmen. So geht Klimaschutz im Bankensektor.“
[1] Vgl. Geschäftsbericht UniCredit, Seite 3: https://www.unicreditgroup.eu/content/dam/unicreditgroup-eu/documents/en/press-and-media/price-sensitive/2020/UniCredit_PR_2Q20_ENG.pdf
[2] Vgl. https://urgewald.org/medien/deutsche-bank-bewegt-paris-hinkt-konkurrenz-hinterher
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