„Plötzlich stand alles still.“ – Busunternehmer Thomas Krohn im Interview

Vielen Busunternehmern hat Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. So war es auch bei Thomas Krohn, Busunternehmer aus Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern). Wie er die Krise erlebt hat und ob er positiv in die Zukunft blickt, erfahrt ihr in dem Interview.

Viel Spaß beim Lesen!

Erzähle kurz etwas über dich und dein Busunternehmen.

Thomas Krohn: Gegründet wurde das Unternehmen am 01.07.2010 in Grevesmühlen aus dem Unternehmen Fahrschule Krohn. Damit haben wir dann Ausbildungen und gelegentliche Touren durch Europa angeboten. Daraus hat sich wiederum ein Unternehmen von drei Reisebussen, drei Linienbussen und zwei Reisesprintern entwickelt.
Mein Sohn und meine Schwiegertochter sind bereits mit der Weiterentwicklung betraut nur Corona hat uns erheblich ausgebremst.

Wie erlebst du gerade die aktuelle Situation?

Thomas Krohn: Seit März 2020 steht so ziemlich alles still, die Kosten laufen und es war und ist sehr schwer Optimismus zu verbreiten. Seit Mitte Mai schöpfe ich allerdings wieder Hoffnung für die Zukunft, weil der Linienverkehr wieder an Fahrt zugenommen hat und meine Fahrschule aus allen Nähten platzt.

Ab wann kamen die ersten Stornierungen rein?

Thomas Krohn: Seit Anfang März kurz vor dem Lockdown.

Welche Maßnahmen musstest du in der Krise treffen?

Thomas Krohn: Ich habe alle Fahrzeuge versicherungstechnisch ruhend gestellt. Zudem habe ich Kurzarbeit angemeldet und bei den Geldgebern Stundungen angefragt.

Gehen die Buchungen aufgrund der Lockerungen wieder los?

Thomas Krohn: Ja, allmählich gibt es wieder Hoffnung, obwohl die Leute noch sehr zurückhaltend sind.

Welche Forderungen hast du konkret an die Politik?

Thomas Krohn: Es ist sehr SEHR wichtig, dass unsere Fixkosten zum Überleben übernommen werden. Vor allem die für die Reisewagen.

Was wird sich durch die Krise innerhalb der Busbranche ändern?

Thomas Krohn: Ich denke, dass wir bewusster mit der Reisekultur umgehen werden und uns doch darauf besinnen, dass man nicht „auf Teufel komm raus“ die Preise bekämpft.
Ich hoffe sehr stark, dass Dumpingpreise der Vergangenheit angehören.
Leider sind schon wieder einige auf dem Markt.

Angenommen wir sind im Jahr 2040, wie fahren wir dann Bus?

Thomas Krohn: Die Qualität im Komfort wird sich weiter verbessern. Zudem denke ich, dass umweltfreundlichere Technologien gefahren werden, allerdings bin ich auch der Meinung, dass es im reinen Reiseverkehr nicht 100 % elektrisch zugehen wieder, es sei denn wir entwickeln andere Speicheralternativen oder Stromerzeuger.

Danke an Thomas Krohn für das Interview und weiterhin alles Gute für die Zukunft!

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