Bereits zum zweiten Mal macht die Familie Kitzel-Schwab bei dem Wettbewerb mit, der zum Projekt gehört. Dieses Mal schafften sie es aufgrund der Verbesserungen im eigenen Garten seit der letzten Teilnahme in den Kreis der zehn besten Gärten. Stefan Kitzel erläutert: „Es hat uns schon beim letzten Mal viel Spaß gemacht. Wir haben profitiert vom Besuch der Experten und deren Tipps. Und wir konnten auch schon einige Anregungen in die Tat umsetzen: Zum Beispiel haben wir seit letzem Jahr einen kleinen Teich angelegt, in dem sich hoffentlich Amphibien ansiedeln. Fledermäuse gab es bei uns schon; damit sie sich noch wohler fühlen, haben wir mittlerweile auch Fledermauskästen angebracht.“
Der Garten von Familie Kitzel-Schwab ist direkt am Waldrand gelegen und über mehrere Terrassen über einen Hang verteilt. „Im oberen Bereich ist es recht schattig, hier müssen wir gar nicht gießen“, erklärt Sandrina Schwab. Neben der Waldrandlage macht sich die naturnahe Gestaltung des Gartens bezahlt: „Wir haben hier viel Vogelbesuch. Unter anderem schauen Mönchsgrasmücke, Neuntöter, Kernbeißer und Braunkehlchen bei uns vorbei“, freut sich die Gartenbesitzerin. Sprachliche Herausforderungen werden von den französischen und deutschen Jury-Mitgliedern schnell gemeistert, manchmal helfen die lateinischen Bezeichnungen als Brücke. Alle sind begeistert, dass hier das stark gefährdete Braunkehlchen, der „tarier des prés“, gesichtet wurde.
Jury-Mitglied und Biologe Mark Teiwes hat noch einen Tipp: „Als schneckenresistente heimische Staude würde sich hier die nesselblättrige Glockenblume gut eignen.“ Sandrina Schwab ist begeistert: „Neben wertwollen Verbesserungsmöglichkeiten durch die Expertenbesuche bietet das Projekt auch ein Veranstaltungsprogramm. Ich habe schon mehrmals an interessanten Workshops oder Garten-Führungen teilngenommen, bei denen man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann.“
Die Jury bewertet die Gärten anhand eines durch das Biosphärenreservat entwickelten Punkte-Systems. Geachtet wird etwa auf die vorhandenen Biotope wie Wiesen, Hecken, Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere. Auch die Wirtschaftsweise im Garten, etwa Bewässerung, Düngung und Schädlingsbekämpfung, werden genau unter die Lupe genommen. Sandrina Schwab verwendet zum Beispiel Schachtelhalmkraut aus ihrem Vorgarten, um einen Tee herzustellen, mit dem sie andere Pflanzen in ihrem Garten stärkt.
Die Preisverleihung zum Gärten-Wettbewerb findet voraussichtlich am Sonntag, 13. September, im Garten der Vorjahres-Gewinner, der Familie Setzepfand, in Sippersfeld im Norden des Biosphärenreservats statt. Die Termine aus dem Gartenprogramm finden sich unter www.pfaelzerwald.de/termine sowie als Online-Broschüre auf www.pfaelzerwald.de/gaerten. Das Programm umfasst unter anderem Workshops und Führungen, Offene Gärten und praktische Aktionen zum gemeinsamen Gärtnern. Zur Teilnahme sind die jeweiligen Hygienevorschriften zu beachten.
Das Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln aus dem Interreg V A-Projekt „NOE / NOAH“ gefördert.
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