Jeder Zweite in Deutschland wird im Laufe seines Lebens selbst an Krebs erkranken, so dass fast jeder mit Erkrankungen im persönlichen Umfeld konfrontiert ist. Das betrifft auch Kinder und Jugendliche. Aktuell ist das Wissen über Krebs bei Schülerinnen und Schülern eher gering und die Erkrankung spielt im Unterricht eine untergeordnete Rolle. „Dies möchten wir ändern, denn Kenntnisse über Krebs, wie auch über die Möglichkeiten, sich bestmöglich zu schützen, gehen uns alle an“, so Dr. med. Susanne Weg-Remers, die Leiterin des Krebsinformationsdienstes am Deutschen Krebsforschungszentrum.
Vorbeugung, Entstehung und Behandlung von Krebs sind die großen krankheitsspezifischen Themenfelder. Diese werden ergänzt um gesellschaftlich ausgerichtete Inhalte, die sich mit dem Begriffspaar Krankheit und Gesundheit auseinandersetzen, das deutsche Gesundheitssystem erklären sowie beim Finden und Bewerten von Gesundheitsinformationen unterstützen. Die Materialien sind als Baukastensystem konzipiert, orientieren sich an den Lehrplänen und richten sich an die Sekundarstufen I und II aller allgemeinbildendender Schulen. Die notwendige didaktische Kompetenz bringen zwei naturwissenschaftlich orientierte Lehrerinnen ein, die eigens für das Projekt eingestellt wurden. Neben Klassikern wie Arbeits- und Faktenblättern werden auch innovative, digitale Formate entwickelt. „Die technischen und digitalen Voraussetzungen in den Schulen sind zurzeit noch sehr unterschiedlich. Daher ist es uns wichtig, ansprechendes Material für die gesamte Bandbreite zur Verfügung zu stellen.“
Einige Lehrerfortbildungen wurden bereits erfolgreich durchgeführt. Neben Referaten von Wissenschaftlern vom DKFZ und vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg zu aktuellen Forschungsergebnissen stellen die Projekt-Mitarbeiterinnen ihre Unterrichtsmaterialien vor. Die Rückmeldung der Lehrkräfte war durchweg positiv, Thema wie Unterrichtsmaterialien stießen auf großes Interesse. Als Folge der COVID-19-Pandemie werden die meisten Veranstaltungen in diesem Jahr voraussichtlich online stattfinden. Das hat für die Lehrkräfte aber auch Vorteile, Zeit für die Anreise und tagesfüllende Präsenzprogramme entfallen. Weg-Remers: „Wir setzen auf gekürzte Online-Formate, die auch kurzfristig und bequem von zu Hause aus besucht werden können.“
Alle Informationen rund um das Projekt, Unterrichtsmaterialien zum Download und Fortbildungstermine finden Interessierte unter: https://www.dkfz.de/…. Ein Newsletter ist in Planung, Anmeldung ist ab sofort möglich unter krebsinformationsdienst@dkfz.de.
Das Projekt „Fit in Gesundheitsfragen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt, das vom DKFZ (verantwortlich für das Thema Krebs) und dem Helmholtz Zentrum München (verantwortlich für das Thema Diabetes) durchgeführt wird. Es wird aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können.
Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern.
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
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