Die beiden überlebenden Jungfalken wurden von der Flughafenabteilung "Bird & Wildlife Control" zur Erstversorgung in die Kleintierklinik der FU in Zehlendorf gebracht. Nun befinden sie sich in der Wildvogelstation des NABU Berlin, wo sie betreut und auf die Wiederauswilderung vorbereitet werden.
Auch andernorts geraten in diesen Tagen Turmfalken in Gefahr: Häufig landen junge Falken beim ersten Ausflug aus dem elterlichen Nest auf dem Boden, wo sie leicht dem Verkehr oder Katzen zum Opfer fallen. "Im Normalfall reicht es dann aus, das Tier auf einnahe gelegenes Gebäude mit Flachdach zu setzen, zur Not auf ein Garagendach", erklärt Rainer Altenkamp, Greifvogelexperte und 1. Vorsitzender des NABU Berlin. "Die Jungfalken versuchen, von dort aus möglichst schnell wieder nach oben zu kommen, und das gelingt ihnen auch innerhalb von ein oder zwei Tagen. Man kann die Jungvögel problemlos mit Handschuhen anfassen, die Eltern nehmen den Geruch von Menschen nicht wahr."
Die Jungtiere zurück ins Nest zu setzen, ist bei Turmfalken nicht ratsam und meist gar nicht möglich, da die Vögel gewöhnlich in großer Höhe an Gebäuden nisten. Auch Bäume sind keine geeigneten Orte, um die Jungfalken auszusetzen. Nur wenn sich in der Umgebung kein geeignetes Flachdach befindet oder der Vogel offenkundig verletzt ist, sollte man die Wildvogelstation des NABU Berlin benachrichtigen. Sie pflegt hilfsbedürftige Wildvögel und wildert die Mehrzahl von ihnen wieder aus. Allein im vergangenen Jahr versorgte die Station rund 1.100 Wildvögel, von denen etwa 90 Prozent wieder in die Wildnis entlassen werden konnten.
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