Das Wettbewerbsgebiet umfasst das künftige Wohnquartier im nördlichen Teil des Schönhof-Viertels, das in die drei Baufelder C1, C2 und C3 aufgeteilt wurde. Dort sollen Wohnungen mit einer Bruttogeschossfläche von insgesamt circa 43.000 Quadratmetern entwickelt werden. Das Grundstück nimmt eine Schlüsselrolle in der Entwicklung des neuen Quartiers ein, vermittelt es doch zwischen Rödelheimer Landstraße mit ihrer gründerzeitlichen Bebauung und dem Park, der sich durch das gesamte Schönhof-Viertel zieht.
Abwechslungsreiche Fassaden und Wohnhöfe zur Parkseite
Um auf den drei Baufeldern eine kleinteilige und differenzierte Gestaltung zu erzielen, wurde bereits in der Auslobung das Ziel vereinbart, dass die Jury zwei Preisträger küren sollte. Für Mike Josef, Planungsdezernent der Stadt Frankfurt, hat sich dieser Ansatz bewährt: „Die Entwürfe sind ein weiterer wichtiger Baustein zu einem lebendigen, durchgrünten Quartier. Entlang der Rödelheimer Landstraße sollen Gebäude mit unterschiedlichen Fassaden entstehen. Dieser Ansatz orientiert sich an den beliebten Gründerzeitquartieren. Zum Park entstehen vier Einzelgebäude. Neben geförderten Wohnungen wird hier auch ein inklusives Wohnprojekt mit einem Gemeinschaftssaal entstehen, der auch von der Nachbarschaft genutzt werden kann. Es ist gut, dass im Vorfeld festgelegt wurde, dass im Gebiet mehrere Architekten planen sollen und dadurch eine Vielfalt an Architektur entsteht.“ Eine Vorgabe des Wettbewerbs war es, dass die Bebauung zur Parkseite hin durch Wohnhöfe gegliedert wird, die naturnah gestaltet und in die öffentliche Grünzone eingebunden werden.
Geförderte Mietwohnungen und inklusives Wohnprojekt
Das Baufeld C1 befindet sich im Eigentum der Nassauischen Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, hier soll der Entwurf des Frankfurter Architekturbüros Landes & Partner umgesetzt werden. Zum einen sind Mietwohnungen vorgesehen, deren Förderanteil bei 55 Prozent liegen wird. Zum Park hin ist zudem ein gemeinschaftliches, inklusives Wohnprojekt für Menschen, die in ihrem Alltag Unterstützung benötigen, geplant. Diese leben dort so lange wie möglich selbstbestimmt und mit ihren Familien zusammen. Die NHW plant, die Wohnungen an einen sozialen Träger oder eine Stiftung zu verkaufen, die das Konzept dann umsetzt. „Uns war wichtig, dass das Gebäude keinen Heimcharakter, sondern den Charme und die Funktionen eines attraktiven Mehrfamilienhauses hat. Das ist mit dem Siegerentwurf perfekt gelungen. Wir sind auf dem Weg, ein vielfältiges Quartier für alle Menschen zu entwickeln – egal ob alt oder jung und unabhängig vom Einkommen“, sagt Dr. Constantin Westphal, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt.
Eigentumswohnungen mit hoher Wohnqualität
Die Baufelder C2 und C3, auf denen Eigentumswohnungen entstehen werden, entwickelt der bundesweit tätige Wohnentwickler Instone Real Estate, der im süd-östlichen Teil des Quartiers auch Mietwohnungen, studentisches Wohnen und eine Kita für die NHW schlüsselfertig realisieren wird. Hier entschied sich die Jury für den Entwurf des Wiesbadener Architekturbüros BGF+. Ralf Werner, COO Rhein-Main der Instone Real Estate Development GmbH, zeigte sich begeistert von den Entwürfen und dem Standort: „Wir freuen uns, dass wir so renommierte Büros von der Teilnahme überzeugen konnten. Die Ergebnisse werden unseren Baukörpern eine hohe architektonische Vielfalt und den zukünftigen Bewohnern eine hohe Wohnqualität geben.“
Der Wettbewerb
Zur Mehrfachbeauftragung um das Baufeld C waren fünf Teilnehmer eingeladen: BITSCH+BIENSTEIN Architekten PartGmbB und BGF+ Architekten, beide aus Wiesbaden, sowie Landes & Partner, Meixner Schlüter Wendt Architekten und hillstudio – Hill Stahl Architekten GmbH aus Frankfurt. Alle Beiträge wurden von einer Jury aus Fachpreisrichtern und Preisrichtern nach ihrer städtebaulichen Konzeption, ihrer Funktionalität, ihrer gestalterischen Qualität sowie ihrer Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit beurteilt. Als Fachpreisrichter wurden die Architekturprofessoren Jo Eisele aus Darmstadt und Rolf Egon Westerheide aus Aachen berufen.
Das Schönhof-Viertel
Mit dem Schönhof-Viertel entwickeln die beiden Projektpartner Nassauische Heimstätte | Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (NHW) und Instone Real Estate Development GmbH bis 2024 ein neues Frankfurter Stadtquartier. Rund 2.000 Wohnungen werden in den auf dem Areal in Frankfurt Bockenheim entstehen, hinzu kommen eine Grundschule mit Sporthalle, fünf Kitas sowie Einzelhandels- und Gewerbeflächen. Insgesamt sind 30 Prozent aller Wohnungen und rund 45 Prozent der NHW-Wohnungen gefördert – überwiegend nach dem ersten und zweiten Förderweg.
Zentrum des neuen Viertels ist der Quartiersplatz, der die Wohnquartiere im Osten und im Westen verbindet. Für die Gebäude der neuen Mitte wurde von Oktober 2018 bis Februar 2019 ein Architektenwettbewerb durchgeführt. Hier entstehen zwei nutzungsgemischte Gebäudekomplexe: Während im nördlichen Teil Einzelhandel mit darüber liegender Wohnnutzung vorgesehen ist, wird im südlich gelegenen Komplex erstmalig in Frankfurt eine Grundschule mit Wohnen kombiniert. Von Dezember 2018 bis Juni 2019 erfolgte die Mehrfachbeauftragung der östlich gelegenen Baufelder D und E, neben Wohnungen soll hier in Kooperation mit dem Studentenwerk studentisches Kurzzeitwohnen entstehen. Von April 2019 bis November 2019 folgte dann die Mehrfachbeauftragung zum Quartiersplatz und zur Parkanlage, die sich künftig wie ein grünes Band inmitten der Bebauung durch das ganze Viertel ziehen wird.
Das Schönhof-Viertel wird nach dem Nutzungsprofil „Stadtquartiere Version 2016“ der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) nachhaltigkeitszertifiziert. Angestrebt wird eine Zertifizierung in Gold.
www.schönhof-viertel.de
Über Instone Real Estate (IRE)
Instone Real Estate ist einer der deutschlandweit führenden Wohnentwickler und im SDAX notiert. Das Unternehmen entwickelt attraktive Wohn- und Mehrfamilienhäu-ser sowie öffentlich geförderten Wohnungsbau, konzipiert moderne Stadtquartiere und saniert denkmalgeschützte Objekte. Die Vermarktung erfolgt maßgeblich an Eigennutzer, private Kapitalanleger mit Vermietungsabsicht und institutionelle Inves-toren. In 29 Jahren konnten so über eine Million Quadratmeter realisiert werden. Bundesweit sind 380 Mitarbeiter an neun Standorten tätig. Zum 31. März 2020 um-fasste das Projektportfolio 53 Entwicklungsprojekte mit einem erwarteten Gesamt-verkaufsvolumen von etwa 5,75 Mrd. Euro und 12.952 Einheiten.
Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) mit Sitz in Frankfurt am Main und Kassel bietet seit knapp 100 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln. Sie beschäftigt rund 750 Mitarbeitende. Mit rund 59.000 Mietwohnungen in 130 Städten und Gemeinden in Hessen gehört sie zu den zehn führenden deutschen Wohnungsunternehmen. Unter der NHW-Marke ProjektStadt werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadtentwicklungsaufgaben durchzuführen. Die Unternehmensgruppe arbeitet daran, ihren Wohnungsbestand in den nächsten Jahren auf 75.000 Wohnungen zu erhöhen und bis 2050 klimaneutral zu entwickeln. Um dem Klimaschutz in der Wohnungswirtschaft mehr Schlagkraft zu verleihen, hat sie gemeinsam mit Partnern das Kommunikations- und Umsetzungsnetzwerk "Initiative Wohnen 2050" gegründet. Mit hubitation verfügt die Unternehmensgruppe zudem über ein Startup- und Ideennetzwerk rund um innovatives Wohnen. www.naheimst.de/.
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