Kap kam Anfang Juni auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) aus dem Zoo Karlsruhe nach Hamburg. Nach seiner Ankunft lernte der stattliche Eisbärenmann, mit auffällig großen Pranken, seine neue Gefährtin im Innengehege des Eismeeres kennen und hatte die ersten Tage Zeit, sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen. Das Außengehege erkundete Kap zunächst allein. Stufen, die er aus Karlsruhe nicht kannte, überwand er nur sehr zögerlich und zurückhaltend. Mittlerweile hat sich Kap gut eingelebt und kennt die Anlage im Eismeer genau.
Seit vielen Jahren wartet der Tierpark Hagenbeck vergeblich auf Eisbärennachwuchs.
2018 haben Untersuchungen ergeben, dass Hagenbecks-Eisbärenmännchen Blizzard zeugungsunfähig ist. Um die Chance auf Nachwuchs der gefährdeten Art zu erhöhen, entschieden Experten des Leibniz-Instituts für Zoo und Wildtierforschung (IZW) sowie Hagenbecks Tierärzte, bei Victoria die weltweit erste künstliche Befruchtung bei Eisbären durchzuführen, bedauerlicherweise erfolglos. Das Sperma, welches bei dem aufwendigen Eingriff vor zwei Jahren verwendet wurde, stammte von Kap, dem neuen Eisbärenmännchen, der jetzt an Victorias Seite lebt und genetisch ebenso wertvoll ist wie sie.
Für Hagenbeck würde mit der Geburt von Eisbärennachwuchs ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung gehen. Zum einen, um einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Art beizutragen und zum anderen, um alle Besucher für den Natur- und Artenschutz zu sensibilisieren und auf die Bedrohung der Tiere aufmerksam zu machen. Denn nach Schätzungen der IUCN (International Union for Conservation of Nature) gibt es weltweit nur noch 25.000 Eisbären.
Blizzard, der acht Jahre im Tierpark Hagenbeck verbrachte und zeugungsunfähig ist, verließ Hamburg und zog im Zuge EEP weiter in den Zoo Karlsruhe.
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