Eine verschwenderische Familie
Eduards Vater Christoph II., Markgraf von Baden-Rodemachern, und seine Frau Cäcilie Wasa, Tochter des Königs von Schweden, lebten zeitweise in London am Hof Elisabeths I. Die Königin war ihnen gewogen und versorgte sie mit Geld. Am 17. September 1565 wurde am englischen Hof der Sohn Christophs und Cäcilies geboren – so erhielt er den für das badische Haus untypischen Namen Eduard. Sein Beiname „Fortunat“ bedeutet „der Glückliche“ – doch eine glückliche Hand hatte er später als Markgraf nicht. Schon seine Eltern häuften mächtige Schulden an.
Der Nachfahre einer Seitenlinie
Seit 1535 waren die Markgrafen von Baden in zwei Familien geteilt: die Linien Baden-Baden und Baden-Durlach. Von den Baden-Badenern, deren Stammvater Bernhard III. war, hatte sich 1556 mit Eduard Fortunats Vater eine Seitenlinie abgespalten: die Markgrafen von Baden-Rodemachern. Rodemachern, im heutigen Lothringen gelegen, gehörte zum Streubesitz der Markgrafen. Als die Hauptlinie Baden-Baden 1588 im Mannesstamm ausstarb, kam Eduard Fortunat an die Regierung: Bis 1594 regierte er die Markgrafschaft Baden-Baden.
Das schwarze Schaf
Eduard hatte ständig Schulden, unter anderem durch zahllose Reisen an fremde Höfe. Um an Geld zu kommen, heuerte er Straßenräuber an. Auch der Falschmünzerei wurde er bezichtigt. Seinen „Feind“, Ernst Friedrich von Baden-Durlach, versuchte er zu vergiften. Auch Eduards Frau Maria von Eicken, die eine Bürgerliche war und ihre Ehe deshalb als nicht standesgemäß galt, hatte es nicht leicht mit ihm: Immer wieder versuchte er, die Legitimierung ihrer Verbindung hinauszuzögern.
Flucht auf die Yburg
Den badischen Teilungsverträgen entsprechend musste eine Linie spätestens im Erbfall für die Schulden der anderen aufkommen. So besetzte sein Vetter Ernst Friedrich von Baden-Durlach 1594 die Markgrafschaft Baden-Baden. Eduard Fortunats Kinder erkannte er nicht als Erben an, da sie der nichtstandesgemäßen Ehe mit Maria von Eicken entstammten. Nach dem Verlust der Markgrafschaft floh Fortunat auf die Yburg und soll dort durch Falschmünzerei und einer Alchemiewerkstatt im Kellergewölbe versucht haben, sein Vermögen zu vermehren. Als der Mordanschlag auf seinen Vetter misslang, floh Fortunat in die Burg Kastellaun in der ihm verbliebenen Grafschaft Sponheim. Am 18. Juni 1600, mit gerade einmal 34 Jahren, starb er, angeblich betrunken, bei einem Sturz von einer Burgtreppe.
Informationen und Service
Yburg
Burgruine 1
76534 Baden-Baden
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ÖFFNUNGSZEITEN UND PREISE
Die Yburg bei Baden-Baden ist tagsüber kostenlos zugänglich.
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