Tröpfchen-Aerosole vermeiden und die Ansteckungsgefahr verringern, das sind wichtige Ziele, um Vireninfektionen wie mit Covid-19 in Schach zu halten. Neben einem Sicherheitsabstand zwischen Menschen tragen Mund-Nasen-Masken nach Erkenntnissen des Robert-Koch-Instituts maßgeblich zur Eindämmung der Corona-Pandemie bei. Wichtig ist dabei der korrekte Maskensitz zur Vermeidung von ungefilterten Atemluftströmungen.
In Deutschland ist zum 27. April 2020 bundesweit eine Maskenpflicht zur Eindämmung des Coronavirus in Kraft getreten, die in den meisten Bundesländern für den öffentlichen Personennahverkehr und das Einkaufen in Geschäften gilt. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde deutlich, dass Deutschland unabhängig von Lieferketten bei Schutzausrüstung werden muss. Zudem nützt es langfristig nichts, wenn Milliarden von Einwegmasken nach einer kurzen Tragedauer auf dem Müll oder gar in der Natur landen. Gerade in der Diskussion um unnötigen Kunststoffabfall sind nachhaltige Alternativen gefragt.
Dr. Thomas Hochrein, Geschäftsführer am SKZ, erläutert: „Zur Sicherstellung der Verfügbarkeit von preiswerten, aber gleichzeitig wiederverwendbaren Masken in großer Stückzahl in Deutschland ist eine optimale Spritzgießkonstruktion und eine heimische Produktion sinnvoll und notwendig.“
In Zusammenarbeit mit dem Medizintechnikspezialisten Riegler GmbH & Co. KG, einem Tochterunternehmen der Wirthwein AG, entwickelt das Kunststoff-Zentrum SKZ deshalb mit Hochdruck eine neue innovative Maskengeneration. Diese besteht aus einem reinig- und sterilisierbaren Maskenträger und austauschbaren Filterelementen. Am Gesicht liegt die Maske über einen weichen Kunststoff – ein thermoplastisches Elastomer – an und vereint dadurch hohen Tragekomfort mit optimaler Abdichtwirkung. Eine auf der Basis von gescannten Gesichtsgeometrien optimierte Maskenform stellt dabei eine hervorragende Passform sicher.
Das optimale Zusammenspiel der beteiligten Partner stellt eine Schlüsselfunktion für die sehr schnelle Umsetzung dieses Projekts und somit eine zeitnahe Bereitstellung von Masken für die Bekämpfung der Corona-Pandemie dar. Die Entwicklung der Masken profitiert von der langjährigen Konstruktions- und Bemusterungskompetenz von im 3D-Druck hergestellten Teilen in der Forschung des SKZ und der hohen Medizintechnik- und Spritzgießkompetenz der Wirthwein / Riegler GmbH & Co. KG, gepaart mit firmeneigenem Werkzeugbau und kurzen Entscheidungswegen im inhabergeführten Unternehmen.
Die Prüfung der Masken und Filtermaterialien erfolgt normgerecht im akkreditierten Prüflabor des SKZ, das bei der Produktprüfung auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen kann.
Ermöglicht wurde das Anfang Mai gestartete Entwicklungsprojekt durch die sehr schnelle und unbürokratische Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, unter der Betreuung des Projektträgers Bayern Innovativ GmbH. Für diese sehr effektive und konstruktive Umsetzung in Rekordzeit bedanken sich alle Projektbeteiligten. Die Projektmitarbeiter werden über den Fortschritt und die zeitnahe Produktion erster Masken berichten.
Das SKZ ist Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern.
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