WKK bei Verletztenversorgung auf Augenhöhe mit Universitätskliniken

Das Traumazentrum der Westküstenkliniken in Heide ist jüngst zum Überregionalen Traumazentrum hochgestuft worden. Damit stehen die Westküstenkliniken bei der Behandlung von Schwerverletzten auf der höchsten Versorgungsstufe – zusammen mit Universitätskliniken und anderen Krankenhäusern der Maximalversorgung.

Wenn sich an der Westküste ein schwerer Unfall ereignet oder auf den Inseln oder Offshoreanlagen Menschen verunglücken, steuern Rettungswagen und Hubschrauber häufig die Westküstenkliniken in Heide für eine weitere Versorgung der Verletzten an. Denn hier wissen die Notärzte die Patienten gut aufgehoben.

Das Klinikum ist in das landesweite Traumanetzwerk Schleswig-Holstein eingebunden und war bislang bereits als Regionales Traumazentrum durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie zertifiziert. Jetzt wurde die Klinik als „Überregionales Traumazentrum“ auf der höchsten Stufe der Schwerverletztenversorgung und damit auf Augenhöhe mit Unikliniken und anderen Maximalversorgern eingeschätzt.

„Die Einstufung als Überregionales Traumazentrum unterstreicht die hohe ärztliche und pflegerische Kompetenz der Westküstenkliniken auf den unterschiedlichsten Fachgebieten“, betont der Leiter des Traumazentrums und Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Dr. Klaus-Dieter Luitjens. „Mit der Höherstufung würdigt die Fachgesellschaft zudem die exzellente Struktur unseres Schockraummanagements.“

Gerade Letzteres ist bei der Versorgung von Schwerverletzten entscheidend. Diese haben in der Regel mehr als eine Verletzung. Neben Knochenbrüchen können auch die Lunge, Organe im Bauchraum, Wirbelsäule, Rückenmark oder Schädel – und Hirnstrukturen verletzt sein. Daher arbeiten im Schockraum Mediziner und Pflegekräfte unterschiedlicher Fachrichtungen bei der Erstversorgung der Patienten zusammen und orientieren sich an einem standardisierten Protokoll, damit alle Schritte gezielt ineinander greifen. Die streng nach Lebensbedrohlichkeit der Verletzungen orientierte Versorgung wird dabei koordiniert durch einen mit Weste gekennzeichneten Teamleiter.

Zwei solche Schockräume, die gleichzeitig betrieben werden können, haben die Westküstenkliniken in ihrer Notaufnahme in Heide. Beide Räume sind von der Liegendanfahrt des Rettungsdienstes oder vom Helikopter-Deck rasch und rund um die Uhr erreichbar. Außerdem sind die Behandlungseinheiten unmittelbar an die Radiologie, Intensivstation und den OP-Bereich  angeschlossen, für eine rasche Diagnostik (Ultraschall, Röntgen,CT, MRT) und operative Versorgung mit kurzen Wegen.

Für das Schockraummanagement zeichnet Dr. Thomas Zugck verantwortlich. Der Oberarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivsivmedizin am WKK ist zudem Ärztlicher Leiter des Offshore-Rettungshubschraubers in Sankt Peter-Ording. Aus den Crew- und Flugsicherheitstraining sowie seinen Einsätzen als Notarzt konnte er dabei viele Ideen und Anregungen aus anderen Kliniken unter anderem aus Südafrika, den Niederlanden und Dänemark in Heide umsetzen.

„Je koordinierter und schneller wir Patienten behandeln  desto besser sind ihre Chancen nach einem Unglück wieder zu genesen oder weniger gravierende Folgen davonzutragen.  Daher ist es nicht nur wichtig, dass erstversorgte Unfallopfer rasch in ein geeignetes Krankenhaus einzuliefern, sondern dass auch innerhalb der Klinik die weitere Versorgungskette reibungslos läuft.“, erklärt Dr. Zugck.

„Neben der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie sind hier vor allem die Hauptabteilung für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie, die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, die Klinik für Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, das Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie/Neuroradiologie als auch die Kinderklinik zu nennen“, sagt Zentrumsleiter Dr. Luitjens.

Der Medizinische Geschäftsführer der Westküstenkliniken, Dr. Martin Blümke, freut sich über die Einstufung der Klinik in Heide als Überregionales Traumazentrum: „Damit sind wir jetzt auch formal auf Augenhöhe mit den Universitätskliniken. Denn faktisch arbeiten wir bereits seit vielen Jahren wie ein Überregionales Traumazentrum.“

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