So Dr. Simone Stolz, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum mit Blick auf den Kindersicherheitstag am Mittwoch, den 10. Juni 2020. „Die Küche ist einer der gefährlichsten Orte für Kinder“, so die erfahrene Kinderärztin. Wasserkocher haben Kabel, an denen Kinder gern ziehen. Immer wieder kommt es zu Unfällen mit heißen Herdplatten, Kinder kramen in Putzmittelschränken unter der Spüle oder entdecken z.B. bei den Großeltern die Pillendose auf dem Küchenbuffet.
Aber auch im Badezimmer lauern Gefahren. Von rutschigen Badewannen bis zu Waschmittelpods. Und nicht selten sind Haustiere – allen voran Hunde – Ursache für schlimme Verletzungen. „Zurzeit haben wir nahezu jede Woche ein bis zwei Bissverletzungen hier bei uns in der Kinderklinik. Und meist sind es die eigenen Familienhunde, die die Kinder beißen.“ So Dr. Simone Stolz. Rund 40.000 Bissverletzungen bei Kindern werden deutschlandweit jährlich gezählt, zumeist Hundebisse, der größte Anteil davon bei Kindern unter 6 Jahren.
Auch Großeltern, die ihre Enkel vielleicht noch nicht so oft betreut haben, sollten zum Thema Sicherheit sensibilisiert werden. „Omas und Opas wollen in der Regel nur das Beste für ihre Enkel – sind aber vielleicht nicht mehr so reaktionsschnell oder meinen es mitunter zu gut, wie des Beispiel eines Opas zeigt. Er war mit seinen beiden Enkelinnen spazieren, die Puppe des einen Mädchens fiel in den Cottbuser Priorgraben – er holte sie schnell heraus. Währenddessen stürzte aber das jüngere Enkelkind ins Wasser.“
Zu den häufigsten Unfällen im Alter zwischen 0 und 6 Monaten zählen Sturz- und Transportunfälle, zwischen 7 Monaten und 4 Jahren sind es u.a. Stürze durch Lauflernhilfen, Elektrounfälle (Steckdosen), Verbrühungen und Verbrennungen, Vergiftungen (Reinigungsmittel, Medikamente, Lampenöle, Giftpflanzen) sowie das Verschlucken von Gegenständen. Ab dem Alter von 5 Jahren verunfallen die Kinder zunehmend beim Sport, in der Freizeit oder im Straßenverkehr.
16,5 Prozent der Kinder zwischen 1 und 17 Jahren begeben sich einer Untersuchung des Robert-Koch-Instituts zufolge nach einem Unfall in ärztliche Behandlung, Jungen sind dabei häufiger betroffen als Mädchen. Dr. Simone Stolz, die Chefärztin der CTK-Kinderklinik rät Eltern, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls Hilfe zu holen.
Die Seite „www.kindersicherheit.de“ der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“ gibt Tipps, z.B. um Unfälle zu vermeiden und zu verschiedenen Sicherheitsartikeln.
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