Kultursommer digital & mit Abstand

Es ist schon wieder eine Menge los! Digitale Formate haben den Kultursommer Rheinland-Pfalz erobert, immer mehr Live-Events sind unter Einhaltung der aktuell geltenden Hygiene- und Abstandsregeln möglich. Oft hilft die Kombination aus beidem, Kultur gemeinsam erleben zu können. Kulturminister Konrad Wolf freut sich über die Ideen und den Optimismus in der Kulturszene: „Kunst und Kultur sind natürlich live am schönsten, aber mit den technischen Möglichkeiten öffnen wir eine neue, digitale Tür zur Kultur für alle Bürgerinnen und Bürger.“

Digitale Kulturformate, die live und interaktiv gestaltet werden, können durchaus ein Gemeinschaftsgefühl zwischen Bühne und Publikum vermitteln – das spiegeln die Kommentare und Zuschauerfragen in Streams wie „Lebenszeichen Mittelrhein“, „Rettet die Pop-Kultur“ aus Koblenz oder „Culture-Y“ aus Mainz wieder. „Es ist wichtig zu zeigen, dass die Kulturschaffenden jetzt für ihr Publikum da sind und auf diesen Moment hingearbeitet haben. Das ist keine Konserve aus dem Keller und das spürt man auch, wenn man es sich zuhause ansieht“, sagt Jürgen Hardeck, Geschäftsführer des Kultursommers. Mit ihren Spenden zollen die Fans den Künstlerinnen und Künstler und all denen, die Backstage aktiv sind, dafür ihren Respekt und erzielen zumindest einen Teil der in der Kulturszene dringend benötigten Einnahmen.

Wo Publikum immerhin eingeschränkt möglich ist, werden sogenannte „Hybridveranstaltungen“ geplant – wie z.B. bei den Westerwälder Literaturtagen: Das kulturWERKwissen hat die Voraussetzungen geschaffen, um zur Eröffnung am 10. Juni die Lesung von Anne Siegel „Wo die wilden Frauen wohnen“ für bis zu 75 Besucherinnen und Besucher vor Ort durchzuführen, gleichzeitig wird sie live ins Internet übertragen. Auf dieselbe Art erzählt Alva Gehrmann am 18. Juni bei „I did It Norway! / Alles ganz Isi“ von der nordischen Lebensart. Über die Ticket-Hotline kann das Online-Publikum auch signierte Bücher bestellen.

Die an „Viele Grüße, dein Smørrebrød“ der Kunstpfade St. Martin in der Pfalz Interessierten, können die bereits ausgestellten Werke zwar nicht live erleben, dafür führt Kunsthistoriker Clemens Ottnad per Video durch die Ausstellung. Auch das erste Dokumentarfilmfestival in Koblenz „Two Rivers Festival“ vom 10. bis 14. Juni geht online: Zur Auswahl stehen 35 Filme über die Kulturen dieser Welt sowie zahlreiche Live-Filmgespräche. Der „Salon Libertatia. Musik & Diskurs“ an der Nahe wird ebenfalls im „digitalen Corona-Modus“ stattfinden und vom 18. Juli bis 1. August eine Lanze brechen für progressive Musik und Kunst.

Die Live-Programme in Autokinos erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Im Trierer CARpitol sind mit „Eure Mütter“ (7.6.) und Bülent Ceylan (19.6.) einige der erfolgreichsten Live-Comedians Deutschlands dabei – und mit MY’TALLICA eine der gefragtesten Metallica Tribute Bands (18.6.). Das Wäller Autokino in Altenkirchen – in dem auch für die Jüngsten mit Kinderfilmen und Puppentheater live und über die große LED-Wand etwas geboten wird – startet am 4. Juni und man denkt bereits darüber nach, neben den Auto-Stellplätzen einen Bereich mit Liegestühlen bereitzustellen.

Open Air Projekte haben gegenüber Veranstaltungen in kleinen oder schlecht belüfteten Räumen einen Vorteil. Am Binger Rheinufer ist jetzt die fünfte Skulpturen-Triennale unter dem Titel ECHT UND FALSCH gestartet – mit etwas Verzögerung, weil sich der Aufbau gerade für die internationalen Künstlerinnen und Künstler schwieriger gestaltet. „Wir freuen uns sehr, dass die Triennale wie geplant stattfinden kann, sofern alle Besucher die Sicherheitsabstände einhalten“, schreiben die Veranstalter auf ihrer Webseite.

In diesem Sinne: Wir bleiben optimistisch! Es wird ein besonderer Kultursommer!

Aktuelle Informationen zu Veranstaltungen und zu den Förderprogrammen des Landes Rheinland-Pfalz in Zeiten von Corona gibt es unter www.kultursommer.de .

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