„Die Mediation ist ein Weg, um bei Konflikten die Kommunikation wieder aufzunehmen. Ziel ist es, zu Lösungen zu kommen, die von allen Beteiligten akzeptiert werden. Der Mediator oder die Mediatorin ist dabei unparteiisch. Deren Aufgabe ist es, den Prozess zu strukturieren und zu moderieren. Unsere Mediatoren sind Psychologen mit einer fundierten Ausbildung in diesem Verfahren, in der durch erfahrene Psychologen und Arbeitsrechtler die notwendigen Kenntnisse vermittelt wurden“, erklärt Annette Walter, die als Psychologin bei TÜV Rheinland unter anderem Mediationsprozesse in Unternehmen begleitet.
Verborgene Spannungen erkennen
Worum es bei einem Konflikt geht, ist nicht immer offensichtlich. Daher ist es für den Mediator wichtig, sich einen Überblick zu verschaffen: Wer ist beteiligt? Seit wann gibt es das Problem und wie hat es sich entwickelt? Verbirgt sich hinter dem erkennbaren Konflikt ein weiteres Spannungsfeld? Wie sehr haben sich die jeweiligen Fronten bereits verfestigt? Welche Ziele verfolgen die Konfliktbeteiligten? „Für die Lösung des Problems ist die Wahl der richtigen Unterstützungsmethode wichtig. Dabei können unsere Psychologen verschiedene Methoden wie Mediation, Beratung und Coaching anbieten, denn nicht immer ist eine Mediation der richtige Weg. Aufträge mit fixen Vorgaben, bei denen uns die Analyse des Konflikts und die Wahl einer passenden Methode nicht ermöglicht werden, übernehmen wir daher nicht“, betont Walter.
Perspektivenwechsel wieder ermöglichen
Im ersten Schritt sucht der Mediator das Gespräch mit jedem einzelnen Konfliktbeteiligten: Wie ist die Sicht dieser Person auf den Sachverhalt? Besteht eine Unstimmigkeit zwischen Gruppen im Unternehmen, beispielsweise zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretung, werden auch diese einzeln gehört. So können die zugrunde liegenden Themen erkannt und benannt werden. Beim gemeinsamen Gespräch geht es dann darum, den Konflikt auf einer rationalen Ebene zu verstehen. Geklärt werden auch die Sichtweisen der Parteien auf das Thema, die darin liegenden Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Oft ergibt sich daraus schon eine Lösung. Doch wie bei einem Eisberg liegt vieles im Verborgenen. Erst wenn auch die emotionale Ebene angesprochen wurde, beispielsweise Kränkungen, Schuld- oder Schamgefühle, ist es möglich, den Konflikt beizulegen „Wie lange ein Mediationsprozess dauert, ist unterschiedlich. Im Durchschnitt sind drei bis fünf Termine notwendig. Wichtig ist uns im Anschluss auch ein Bilanzgespräch nach spätestens drei Monaten. Es zeigt, ob die Lösungen Bestand haben und erlaubt, falls nötig, nachzubessern. Konflikte lassen sich nicht vollständig vermeiden, aber eine Unternehmenskultur, die offen und konstruktiv mit Veränderungen und Fehlern umgeht, kann Konflikten gut vorbeugen. Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologen von TÜV Rheinland unterstützen dabei, eine entsprechende Kultur im Unternehmen zu entwickeln und zu etablieren“, so Walter.
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Sicherheit und Qualität in fast allen Wirtschafts- und Lebensbereichen: Dafür steht TÜV Rheinland. Mit mehr als 21.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 2,1 Milliarden Euro zählt das vor rund 150 Jahren gegründete Unternehmen zu den weltweit führenden Prüfdienstleistern. Die hoch qualifizierten Expertinnen und Experten von TÜV Rheinland prüfen rund um den Globus technische Anlagen und Produkte, begleiten Innnovationen in Technik und Wirtschaft, trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und zertifizieren Managementsysteme nach internationalen Standards. Damit sorgen die unabhängigen Fachleute für Vertrauen entlang globaler Warenströme und Wertschöpfungsketten. Seit 2006 ist TÜV Rheinland Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit und gegen Korruption. Website: www.tuv.com
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