Eine Großveranstaltung mit 20.000 Besuchern ist angesichts der Infektionsschutzmaßnahmen nicht zu verantworten, hat das Organisationskomitee nach intensiven Diskussionen beschlossen. Einen Wurstmarkt mit Mundschutz und Abstandsregel konnte man sich nicht vorstellen. Schließlich sei der Wurstmarkt eine Genussmesse.
Auch eine Verschiebung um ein Jahr in den Oktober 2021 sei nicht realistisch, solange es keinen Impfstoff gegen das Corona-Virus gibt, war man sich im Gremium einig. Zudem gab es Bedenken, dass man mit dieser Verschiebung terminlich mit anderen Veranstaltungen kollidieren könnte. Der nächste reguläre Rhöner Wurstmarkt wird deshalb „live“ am 8./9. Oktober 2022 stattfinden.
Eine Absage soll es jedoch nicht sein. Im Gegenteil: Die Ostheimer werden das Thema Hausmacher Wurst und Schinken und ihre Begleiter im Web aktuell halten und immer wieder für Überraschungen sorgen. Ab Herbst wird es einige Aktionen geben. So soll z. B. auch der Wurstmarkt-Anschnitt zur Eröffnung live im Internet übertragen werden. Weiterhin wird es Fotos, Videos, Interviews u. v. m. geben. Sogar der Versand von Schlemmerpaketen ist geplant.
„Es ist wichtig, die Marke Rhöner Wurstmarkt lebendig zu halten.“, betont Steffen Malzer, neuer Bürgermeister von Ostheim v. d. Rhön. Auf seine Initiative hin wird es auch den virtuellen Wurstmarkt geben. Eine Idee, die im Organisationskomitee auf helle Begeisterung gestoßen ist. Die Vorschläge sprudelten nur so. Alle waren sich einig, dass man gerade heute im Internetzeitalter den Freunden des Wurstmarkts eine Menge Informationen und Aktionen bieten kann.
Metzgermeister Anton Koob unterstützte den Entschluss ebenso wie seine Berufskollegen. „Noch haben wir nicht viel vorproduziert.“, gibt er zu bedenken. Lieber ist ihm diese Entscheidung, die Fakten und damit Planungssicherheit für die Handwerksbetriebe schafft.
Susanne Orf, Leiterin der Tourist-Info Ostheim, stimmt der Entscheidung zu. Sie sieht ebenso wie ihre Kolleginnen und Kollegen gute Möglichkeiten, den Rhöner Wurstmarkt in aller Munde zu halten.
„Ich hatte mir meine letzte Wurstmarkt-Sitzung eigentlich ganz anders vorgestellt.“, bedauert Ulrich Waldsachs, der seit dem Jahr 2008 sechs Wurstmärkte als Stadtoberhaupt begleitet hat und nun in der Arbeitsgruppe weiterwirken wird. Er sei jetzt positiv gestimmt und begeistert von der Superlösung, die die Arbeitsgruppe gefunden hat. „Das zeigt nur wieder, wie innovativ wir sind.“
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