Als Milan Wils am 9. Januar auf die Welt kam, waren seine Eltern Melina und Benjamin so stolz, wie man es nach der Geburt seines Wunsch- und ersten Kindes nur sein kann. Gleichzeitig waren sie auch sehr erleichtert, denn die letzte Zeit war nicht einfach gewesen: Im 9. Schwangerschaftsmonat hatten die werdenden Eltern einen heftigen Autounfall erlitten, weshalb Melina zur Sicherheit im Krankenhaus bleiben musste. Zudem war schon im Mutterleib per Ultraschall ein Herzfehler bei Milan festgestellt worden und zuletzt war das CTG so auffällig, dass die Geburt zu Beginn der 38. Schwangerschaftswoche durch einen Kaiserschnitt erfolgen musste.
Und auch jetzt sollte die junge Familie nicht zur Ruhe kommen: Bereits wenige Tage nach der Geburt wurde Milan unruhig und die Nahrungsaufnahme fiel ihm schwer. Schnell identifizierten die Neugeborenenmediziner im Heimatkrankenhaus der Familie das Problem: Der Junge litt an einer sogenannten „Nekrotisierenden Enterokolitis“, einer hochgradigen Darmentzündung, die als Komplikation eines Herzfehlers bei Neu- und vor allem Frühgeborenen auftreten kann. Nun musste alles ganz schnell gehen. Da die frischgebackene Mutter noch angeschlagen vom Kaiserschnitt war, begleitete Benjamin Wils seinen Sohn im Krankenwagen zur Helios St. Johannes Klinik Duisburg.
Aufgrund verschiedener Spezialisierungen im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin ist das Haus geschätzter Partner von Kinderkliniken und niedergelassenen Kinderärzten in der Region. Hier gibt es unter anderem ein leistungsfähiges Perinatalzentrum, eine spezialisierte Kinderanästhesie und auch eine eigene Abteilung für Kinderchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf-Bodo Tröbs. „Milans Darm war hochgradig entzündet und transportierte den Darminhalt nicht mehr weiter. Der zunehmende Darmverschluss und die Streuung der Bakterien ins Blut führten dazu, dass sein Allgemeinzustand sich dramatisch verschlechterte und er bereits künstlich beatmet werden musste. Der Darm drohte zu platzen“, berichtet der renommierte Kinderchirurg.
„Wenn die schlimmste Befürchtung zur Realität wird, das eigene Kind so im Inkubator liegen zu sehen. Überall Zugänge, Katheter, Elektroden und die Schläuche für die Beatmung, das ist schon beängstigend. In der Verzweiflung und mit völliger Machtlosigkeit muss man sein Kind in fremde Hände geben, in der Hoffnung, dass alles wieder gut wird“, erinnert sich Melina Wils. Und es wurde alles gut: Noch am gleichen Abend erfolgte die Notoperation, in deren Verlauf Milan ein zeitweiliger künstlicher Darmausgang gelegt wurde und – glücklicherweise – nur ein relativ kleines Stück Dünndarm entfernt werden musste. Und auch die „Fremden“ waren sehr schnell gar nicht mehr so fremd: „Die Mediziner haben uns alles sehr gut erklärt und auch beim Team der Intensivstation haben wir uns mehr als sehr gut aufgehoben gefühlt. Wir können nicht in Worte fassen, wie dankbar wir sind."
Ein paar Tage bangten Eltern und Familie um den Neugeborenen. Doch der kleine Kämpfer überstand Narkose und Operation gut und konnte bald in sein Heimatkrankenhaus zurückverlegt werden, wo die Familie sich ebenfalls sehr wohl fühlt.
„Milans Darm erholte sich in der Folge wieder, sodass wir nun, wenige Monate später und nach entsprechender Gewichtszunahme, den Darmausgang zurückverlegen konnten“, freut sich Prof. Tröbs. „Damit sind auch die Voraussetzungen geschaffen, dass auch Milans Herz geheilt wird und die Familie ihr junges Glück unbeschwert genießen kann. Wir wünschen auch für diesen Schritt von Herzen gutes Gelingen!“
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