Petra Cruz, Europadirektorin des Tourist Boards Dominikanische Republik, betont die Bedeutung des Umweltschutzes und nachhaltigen Tourismus im Land: „Unser Ziel ist es, die dominikanische Bevölkerung und die Besucher dafür zu sensibilisieren, die reiche ökologische Vielfalt des Landes zu erhalten oder sogar zu verbessern. Besonders die Küstengebiete stehen dabei im Fokus, da hier 80% der Bevölkerung der Dominikanischen Republik leben und sie die Hotspots für Besucher sind. Daher ist es umso erfreulicher, dass bereits zahlreiche Initiativen und Projekte ins Leben gerufen wurden, die sich dem Umweltschutz in der Dominikanischen Republik verschrieben haben.“
Roadmap for Low Carbon and Ressource Efficient Accommodation in the Dominican Republic
Letzten Sommer wurde die „Roadmap for Low Carbon an Ressource Efficient Accommodation in the Dominican Republic“ verabschiedet. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, dem UN-Umweltprogramm (UNEP), dem Ministry of Environment and Natural Resources sowie dem Ministry of Tourism der Dominikanischen Republik. Um den Tourismussektor nachhaltiger zu gestalten ist geplant, den Treibhausgasausstoß bis 2030 um 25 Prozent zu senken, die Menge der Lebensmittelabfälle in der Hotellerie zu halbieren, den Verbrauch an nicht erneuerbaren Energien zu verringern, auf Einwegverpackungen- und Behälter aus Kunststoff zu verzichten und ein neues Nachhaltigkeitszertifikat für die Hotellerie zu entwickeln.
Katalog biodiversitätsfreundlicher Tourismusprodukte
Gerade abgeschlossen ist ein von der Europäischen Union und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gefördertes Projekt des Global Nature Funds. In einem zwei Jahre andauernden Prozess entstand ein „Katalog biodiversitätsfreundlicher Tourismusprodukte in Zentralamerika und der Dominikanischen Republik“. Dieser enthält unter anderem elf Anbieter touristischer Leistungen in der Dominkanischen Republik, die sich dazu verpflichtet haben sozial- und umweltverträglich zu arbeiten. Dazu gehört auch ein touristisches Angebot, das rund um den Schutz von Mangroven und Korallenriffen entwickelt wurde. So bietet etwa die Fundacion Grupo Punta Cana geübten Tauchern die Möglichkeit, an der Wiederaufforstung von Korallenriffen teilzunehmen.
Am Projekt teilgenommen hat auch das Dorf Las Galeras an der Ostküste der Halbinsel Samaná. In dieser Gegend leben etwa 6.000 Menschen. Die Gemeinde will sich als erste Destination mit Schwerpunkt Biodiversität zertifizieren lassen. Restaurants, Unterkünfte, Anbieter von Boots- Tauch- und Reitausflügen nehmen an der Zertifizierung unter der Leitung des deutschen Anbieters Tourcert teil.
Riffschutz mit Hilfe der TUI Care Foundation
Ganz neu ist eine dreijährige Initiative zum Schutz der Korallenriffe, die Ende Januar von der TUI Care Foundation in Zusammenarbeit mit der Organisation The Reef-World Foundation ins Leben gerufen wurde. Die neue Partnerschaft unter dem Dach des internationalen TUI Junior Academy Programms unterstützt Meeres-Bildungskurse für einheimische Jugendliche. Unternehmen, die am Riff tätig sind, erhalten umfassende Nachhaltigkeitsschulungen. Außerdem sollen Touristen umfassend über das sensible Ökosystem informiert werden. In Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium der Dominikanischen Republik werden auch neue Richtlinien für die Gestaltung nachhaltiger Tauch- und Schnorchelausflüge erarbeitet.
Green Fins in der Dominikanischen Republik
Unter dem Dach der Reef-World Foundation steht auch die Green Fins Initative, die bereits seit 2004 unter der Schirmherrschaft der Umweltprogramms der UN gestartet ist und sich weltweit für eine messbare Reduktion des Einflusses von Tauch- und Schnorcheltourismus einsetzt. Sie wird in der Dominikanischen Republik durch Reef Check Dominican Republic umgesetzt. Das Programm umfasst Schulungs- und Ausbildungsprogramme zum Ökosystem der Korallenriffe. Reef Check Dominican Republic bietet dazu Workshops für Ausbilder an und stellt Schulungs-Materialien in verschiedenen Sprachen zusammen. Dabei arbeitet Reef Check unter anderem eng mit dem Ministerium für Umwelt und natürliche Ressourcen sowie dem „Centro para la Conservación y Ecodesarrollo de la Bahía de Samaná y su Entorno“ (CEBSE) zusammen.
Das CEBSE zählt zu den Pionieren in Sachen Ökotourismus in der Dominikanischen Republik. Die gemeinnützige Organisation wurde 1991 gegründet, um die Erhaltung und die nachhaltige Nutzung der natürlichen und kulturellen Ressourcen in der Region zu fördern. Die Mitarbeiter von CEBSE schulen Unternehmen und Organisationen, die touristisch tätig sind. So wurden beispielsweise zum Schutz des Wasserfalls Salto el Limón sowie zur Kontrolle der Walbeobachtung eigenständige Naturschutzorganisationen ins Leben gerufen. Auch das durch das deutsche Tourist Board der Dominikanische Republik ins Leben gerufene „Walflüsterer“-Projekt unterstützt aktiv die Arbeit von CEBSE. Die Kampagne soll das Bewusstsein für die Wale und den Umweltschutz in der Dominikanischen Republik erhöhen. Der Walflüsterer reist für vier Wochen in die Dominikanische Republik, um als „Botschafter" über Social Media und Blog über die fast 3.000 Buckelwale zu berichten, die sich jedes Jahr zwischen Ende Januar und Anfang März in der Bucht von Samaná paaren und ihre Jungen zur Welt bringen.
Die Dominikanische Republik ist das zweitgrößte und das vielfältigste Land der Karibik: Auf einer Fläche von 49.967 Quadratkilometern liegt es im östlichen Teil der Insel Hispaniola. Der Atlantische Ozean im Norden und das Karibische Meer im Süden prägen die abwechslungsreiche Landschaft mit dichtem Regenwald, fruchtbaren Hügeln und steppenähnlichen Regionen. Mit bis zu 3.175 Metern (Pico Duarte) zählen die Berge im Landesinneren zu den höchsten der Karibik. Dieser Abwechslungsreichtum sowie die 1.609 Kilometer lange Küstenlinie mit mehr als 200 Stränden und ganzjährig warmen Temperaturen locken jährlich fast sechseinhalb Millionen Gäste aus aller Welt an. Besucher erwartet eine allgegenwärtige Geschichte mit historischen Sehenswürdigkeiten, ein gelebtes kulturelles Erbe aus Kunsthandwerk, Kulinarik, Musik und Tanz sowie eine gut ausgebaute Infrastruktur mit Unterkünften für jeden Geschmack und Geldbeutel.
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