„Wieder einmal zeigt sich, dass der Warmstall nicht für die Schweinehaltung taugt. Tierschutzwidrige Vollspaltenböden, strukturlose Buchten ohne Rückzugs- oder Ausweichmöglichkeiten und eine hohe Schadgasbelastung durch die Gülle, die sich direkt unter den Tieren sammelt, sind schon schlimm genug. Die extreme Technisierung und die Zwangsbelüftung bergen darüber hinaus stets das Risiko, dass bei einem Lüftungsausfall Schweine ersticken oder beim Platzen einer Gasblase verenden können“, kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes und fordert eine Abkehr vom Warmstall hin zu tiergerechteren Haltungssystemen. „Uns ist bewusst, dass es für jeden Landwirt eine persönliche und wirtschaftliche Katastrophe ist, seine verendeten Tiere vorzufinden. Dass gleichzeitig aber auch der Preisdruck keine Luft für Tierwohlinvestitionen lässt, zumal es auch keine Planungssicherheit gibt. Wenn der Kredit für den bestehenden Warmstall noch nicht abbezahlt ist, ist kaum an Neu- und Umbauten zu denken. Viele Landwirte sind dennoch bereit, ihre Tierhaltung umzustellen. Diese Grundstimmung muss die Politik erkennen, unterstützen und massiv fördern.“
Zukunftsweisend sind tiergerechte Haltungsformen
Der Stall der Zukunft muss sich an dem natürlichen Verhalten und den arteigenen Bedürfnissen der Tiere orientieren. Statt bewegungsarmer Haltungssysteme oder sogar einer Fixierung, etwa von Sauen im Kastenstand, brauchen Schweine ausreichend Platz und Beschäftigung. Statt Buchten mit Vollspaltenböden müssen die Buchten zumindest zu einem Großteil planbefestigt und in verschiedene Funktionsbereiche zum Fressen, Koten und Schlafen unterteilt sein. Verschiedene Klimazonen und eine freie Luftzufuhr können durch Kontakt zum Außenklima oder durch einen Auslauf geschaffen werden. So kann auch verhindert werden, dass bei einem technischen Defekt das komplette Stallsystem kollabiert. Ständig zugängliche Ausläufe kämen den Schweinen auch im Fall eines Brandes zu Gute – die Tiere könnten sich zumindest in den Auslauf retten.
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