Besonders für die Automobilhändler, die seit dem 20. April, wieder ihren Verkauf geöffnet haben, sei das ein unhaltbarer und nicht hinnehmbarer Zustand. „Ein großer saarländischer Autohändler im Ostsaarland muss seit Wochen dreißig Fahrzeuge zulassen, kann es aber nicht. Er hat derzeit zwei Termine für die Zulassung erhalten, die restlichen Fahrzeuge stehen mit ungewisser Zukunft auf seinem Hof herum.“ Unterstelle man einen niedrigen Durchschnittsneufahrzeugpreis von 20.000 Euro, bedeute das ein Volumen von 600.000 Euro, das finanziert werden müsse, so Gehl. Denn der Kunde muss sein Fahrzeug ja erst bei Schlüssel- und Zulassungsübergabe bezahlen. „Das sind hohe Bestände vorfinanzierter Neuwagen, die Verkaufsräume und Standflächen der Händler füllen. Das ist totes Kapital als Klotz am Bein der Händler, die in der Regel mit hohem Fremdkapital arbeiten“ so Gehl.
„Hier muss umgehend Abhilfe für den Fahrzeughandel geschaffen werden, damit er seine Fahrzeuge auch dem Kunden zügig ausliefern kann. Der öffentliche Dienst muss diesen Service als Daseinsvorsorge auch in schwierigen Zeiten wie diesen aufrechterhalten, zumal Menschen auf ihr Neufahrzeug warten, die damit zur Arbeit fahren müssen“, so Gehl weiter.
Teils seien die Zulassungsstellen ganz geschlossen, teils arbeiten sie mit Terminvergabe und schleusen nur wenige Fahrzeuge während ihrer Öffnungszeiten durch. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der am Wochenanfang wieder langsam angelaufenen Fahrzeugproduktion in deutschen Werken (Mercedes, Volkswagen) müsse dieses Problem umgehend und unbürokratisch gelöst werden, fordert Gehl.
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