Vielfältiges Engagement der Hochschule Kaiserslautern in der Corona-Krise

Auf vielfältige Art und Weise haben sich die Hochschule (HS) Kaiserslautern und deren Mitarbeitende bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt im Kampf gegen das Corona-Virus eingebracht und damit auch die gesellschaftliche Verantwortung einer Institution des Bildungssektors eindrucksvoll wahrgenommen. Bei den Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen werden speziell jene Ressourcen und Kompetenzen der HS genutzt, welche in normalen Zeiten üblicherweise als Hilfsmittel und Basis für Lehre und Forschung eingesetzt werden.

Spende von Schutzbrillen

Um dem akuten Mangel an Schutzbrillen in Kaiserslautern abzuhelfen, wurde Ende März eine Sammelaktion an der Hochschule durchgeführt. 120 Schutzbrillen, die bislang von Mitarbeitenden und Studierenden in Laboren sowie bei Workshops für Schülerinnen und Schüler genutzt wurden, konnten innerhalb kürzester Zeit gesammelt und der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern zum Einsatz im Corona-Test-Zentrum übergeben werden.

Fertigung von Halterungen für Visiere

Unmittelbar daran schloss sich die Hochschule einem Aufruf der Feuerwehren in Zweibrücken und Pirmasens an und druckt seither auf 15 hochschuleigenen 3D-Druckern an allen drei Standorten Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken Halterungen zum Bau von Visieren für Personen bspw. im Gesundheitswesen, die den Mindestabstand zu anderen Personen nicht einhalten können. Bislang wurden rund 400 Halterungen gedruckt. Ein ganz einfaches Halterungssystem mit Lochbändern, die eigentlich für studentische Projekte angeschafft wurden, hat man sich am Campus Pirmasens ausgedacht. Bereits rund 500 der vielleicht nicht ganz so stabilen, dafür aber schnell zu fertigenden Halterungen konnten hier für das THW gebaut werden.

Virtuelle Labore für Schülerinnen und Schüler

Aber auch im Hinblick auf das aktuell viel diskutierte Thema „Lernen von zu Hause“ –  Distance-Learning oder Homeschooling – engagiert sich die HS Kaiserslautern intensiv und konstruktiv: Mit ihren Open MINT Labs (OML) ist sie aktiver Partner in der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierten „MINT-Allianz“. OML bildet MINT-Labore in den virtuellen Lernraum ab und passt diese didaktisch auf den schulischen MINT-Unterricht an. Gerade in Zeiten von Schulschließungen profitieren Schülerinnen und Schüler von den frei zugänglichen Laboren, die völlig kostenfrei genutzt werden können. Darüber hinaus wecken die multimedial vermittelten Lerninhalte das Interesse an MINT-Fächern respektive MINT-Studiengängen und führen zudem an die naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweise heran – was natürlich für die Hochschule auch ein Ziel und Anspruch für „die Zeit nach Corona“ ist.

Online-Kurs zur Gründungsvorbereitung

Ebenfalls in der „Online-Welt“ angesiedelt, ist seit Anfang April ein Angebot des Gründungsbüros der HS&TU Kaiserslautern: In einem kostenlosen, für jedermann zugänglichen Online-Kurs zur Gründungsvorbereitung wird in 140 kleinen Lehreinheiten das nötige Wissen für die solide Planung einer Unternehmensgründung und die Erstellung eines Businessplans vermittelt. Auch diese Idee zur sinnvollen Nutzung der Zeit während der Corona-Krise hat bereits reichlich Zuspruch bei Gründungsinteressierten gefunden.

Studentischer Online-Hackathon

Ein studentischer Online-Hackathon, der interessante Projektideen, wie ein Seifenspender mit floureszierender Seife, ein virtuelles Wohnzimmer oder wiederverwendbare Gesichtsmasken hervorbrachte, wurde gemeinsam mit den Hochschulen Augsburg und Trier über die Ostertage ausgerichtet.

Forschungsaktivitäten im Kampf gegen Corona

Aber auch die Forschenden an der Hochschule werden kreativ. Gleich fünf Forschungsanträge wurden bei einer Ausschreibung der Carl-Zeiss-Stiftung eingereicht, die die Förderung von Forschungsprojekten zum Thema „Corona-Krise“ zum Ziel hat. In zwei Anträgen geht es um den Nachweis der Viren über je unterschiedliche Methoden, beim dritten Antrag soll u.a. in Zusammenarbeit mit Ärzten der Uniklinik Homburg/Saar und des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern ein Do-it-yourself Beatmungsgerät entwickelt werden. Ein weiteres Projekt will eine Sport-App modifizieren, so dass sie für die Nutzung von potentiellen Coronapatienten eingesetzt werden kann. Beim fünften Antrag handelt es sich um das Testen der Effizienz verschiedener hausgemachter Filter und Staubmaskentypen und die Entwicklung eines Kriterienkatalogs für die Auswahl von Filtermaterialien. Ob es für eine dieser Projektideen eine Förderung geben wird, wird sich in Kürze herausstellen.

Diese skizzierten Projekte und Unterstützungsaktionen werden sicherlich nicht die letzten gewesen sein, mit denen die Hochschule Kaiserslautern in der Region zur Überwindung der gegenwärtigen Krise und zur Rückkehr zur Normalität beitragen wird.

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