Es steht außer Frage, dass die aktuelle Pandemie eine große Gefahr für Mensch und Wirtschaft darstellt. Doch währenddessen erlangt die Digitalisierung eine bisher unerreichte Bedeutung. Vor der Ausbreitung des Virus sah das noch ganz anders aus: Lediglich jedes vierte Unternehmen nutzte eine digitale Lösung für das eigene Geschäft. Mittlerweile seien es mehr als zwei Drittel, wie die dpa berichtet. Dies trifft in besonderem Maße auf analog arbeitende Branchen zu, wie den Bau.
2019 wurde sich mit der Digitalisierung noch Zeit gelassen. Dies ist nun anders. Schulen, Politik sowie Branchen, die bisher hauptsächlich analog gearbeitet haben, digitalisieren sich mit Hochdruck.
„Die Krise zeigt die Bedeutung und offensichtlichen Vorteile digitaler Technologie“, sagt Henning Lorenzen, Mitgründer und Geschäftsführer von bau digital. „Auch wir verzeichnen deutlich mehr Anfragen als noch vor einem Monat.“ Sein Unternehmen vertreibt Software im Bereich der digitalen Bemusterung und Ausstattung von Neubauten.
Ein erzwungener Paradigmenwechsel
Selbst Beamte, die der sogenannten E-Akte bis vor wenigen Wochen noch wenig abgewinnen konnten, stellen um – und arbeiten von zu Hause. Ein erzwungener Paradigmenwechsel, ohne den viele Unternehmen derzeit nicht weitermachen könnten.
„Die Baubranche steht seit langer Zeit in den Startlöchern der Digitalisierung. Alle haben erkannt, dass digitale Prozesse unausweichlich sind, aufgrund der langanhaltenden Hochkonjunktur haben viele allerdings keine Dringlichkeit gesehen, wirklich etwas zu verändern. Das ist nun anders“, so Lorenzen.
Die Baubranche digitalisiert sich. Diesmal wirklich.
In der Baubranche sehe man nun die Chance, das zu tun, wovon Experten und Messeveranstalter seit Jahren reden. Die Corona-Krise zwingt Firmen, auf digitale Abläufe umzustellen – und zwar schnell. Bauträger träfen Entscheidungen nun innerhalb von Tagen, nicht – wie bisher üblich – nach Wochen oder gar Monaten.
Laut Lorenzen seien „insbesondere Bauträger, die kurz davor stehen, ihre Neubauten zu vertreiben, auf eine Lösung angewiesen, die trotz des Kontaktverbots eine Konfiguration und Bemusterung ermöglicht.“
Nachfrage steigt um fast 200 Prozent
Corona macht möglich, was jahrelang ausgebremst wurde. Die Umstellung auf digital, die Monate dauern sollte, vollzog sich vielerorts in wenigen Tagen. Sich mit sogenannten Kollaborationstools auseinanderzusetzen, scheint für den Großteil der Gesellschaft kein Problem zu sein – das zeigen die Nutzerzahlen entsprechender Software. Diese sind zuletzt exponentiell um bis zu 190 Prozent gestiegen – beispielsweise bei Zoom oder beim sonderwunsch manager von bau digital.
Die Digitalisierung wird sich nach Corona kaum zurückdrehen lassen. Viele Tech-Unternehmen wie bau digital haben sogar ihre Teams aufstocken müssen, um kurzfristig auf die starke Nachfrage zu reagieren. „In Zeiten von Home Office und Web-Meetings ist es natürlich sinnvoll, auch andere operative Prozesse zu digitalisieren. Jetzt nicht zu reagieren, kann Firmen später sehr teuer zu stehen kommen – das haben viele Unternehmen erkannt“, so Lorenzen.
Die bau digital GmbH mit Sitz in Hamburg entwickelt und vertreibt mit dem sonderwunsch manager eine Software für digitale Bemusterung und Ausstattung von Neubauten. Ziel ist es, das digitale Sonderwunschmanagement deutschlandweit als Standard zu etablieren. Mittlerweile gilt bau digital als Marktführer auf diesem Gebiet im deutschsprachigen Raum.
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