Ästhetische Eingriffe in Deutschland weiter steigend
Schönheitsoperationen sind in Deutschland weiterhin stark im Kommen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich laut der VDÄPC-Mitgliederbefragung die Zahl der Eingriffe 2019 bei Frauen und Männern insgesamt um 7,5 Prozent von 77.485 auf 83.338 erhöht. Mit Abstand Spitzenreiter sind bei beiden Geschlechtern wieder die Faltenunterspritzungen mit Botulinum mit 22.764 Eingriffen, gefolgt von 18.448 Behandlungen mit Hyaluron. Auf Platz drei befindet sich die Fettabsaugung, die 2019 mit 6.110 Eingriffen einen deutlichen Anstieg, nämlich um 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen kann. Dabei ist die Verteilung aller Eingriffe auf Frauen und Männern mit 86 Prozent zu 14 Prozent konstant geblieben.
Minimalinvasive Behandlungen auf Platz eins und zwei
2019 ist die Anzahl der minimalinvasiven Behandlungen bei den Mitgliedern der VDÄPC erneut um 5,6 Prozent angestiegen. „Der Boom wird auch in den nächsten Jahren weiter anhalten“, so die Prognose von Prof. von Heimburg. „Erprobte Materialien sowie ein sehr gutes Verhältnis von Effekt, Sicherheit und Preis bestimmen diesen Boom“, erläutert der Plastische Chirurg.
Besonders Frauen wählen minimalinvasive Eingriffe
„Die Behandlungen mit Botulinum oder Hyaluron sind eine schnelle und effektive Methode, kurzfristig jünger, dynamischer und frischer auszusehen“, erklärt Prof. von Heimburg. Er stellt fest: „Besonders Frauen möchten sich auf möglichst sanfte und natürliche Weise ihre Jugendlichkeit erhalten.“ Der regelmäßige Besuch beim Ästhetischen Chirurgen für eine sanfte Behandlung ist mittlerweile bei vielen Frauen sehr beliebt, so die Einschätzung des VDÄPC-Präsidenten.
Anstieg der minimalinvasiven Eingriffe auch bei Männern
2019 ist die Zahl der minimalinvasiven Eingriffe bei den Männern um rund 9 Prozent gestiegen. „Männer tendieren zur Modulation statt zur Faltenbekämpfung“, weiß Prof. von Heimburg: „Männer wollen individuelle Gesichtszüge hervorheben.“
Derzeit handelt es sich dabei besonders um die Ausbildung von Wangengrübchen, informiert der Facharzt. Darüber hinaus empfinden laut des VDÄPC-Präsidenten mittlerweile Männer, die mitten im Berufsleben stehen, ein frisches verjüngtes Aussehen als großen Gewinn.
Neuer Boom bei den Frauen: Fettabsaugung
Auch 2019 ist der Spitzenreiter der Behandlungen bei weiblichen Patienten der Eingriff mit Botulinum. Im Vorjahresvergleich ist die Botulinum-Behandlung bei Frauen nun um rund 14 Prozent angestiegen. Auf Platz zwei folgt, ebenfalls wie im Vorjahr, Hyaluron mit einem Zuwachs von rund 1 Prozent. Neu auf dem dritten Platz befindet sich die Fettabsaugung, welche um 85 Prozent angestiegen ist. „Daran erkennen wir den Trend zur Körperformung: Bei der kleinsten Unebenheit entsteht auch bei schlanken Frauen der Wunsch nach einer Korrektur“, erklärt von Heimburg diese Entwicklung. Die Lippenkorrekturen wurden auf den vierten Platz verdrängt, mit einem Abstieg um rund 1 Prozent. Weiterhin zu den Top-Prozeduren gehört auch 2019 die Brustvergrößerung, die zwar im Vorjahresvergleich von Platz vier auf den fünften Platz rutscht, trotzdem jedoch mit einer Steigerung von 20 Prozent aufwarten kann.
Anstieg der ästhetisch-plastischen Eingriffe um zehn Prozent
Um rund 10 Prozent sind die ästhetisch-plastischen Eingriffe im Jahr 2019 im Vergleich zu 2018 angestiegen. „Eine Tendenz zum Perfektionismus in der äußeren Erscheinung können wir klar erkennen“, stellt von Heimburg fest. Dabei besonders auffallend ist die Zunahme der Fettabsaugungen mit 60 Prozent bei beiden Geschlechtern. „Es handelt sich vielmals um ein hartnäckiges Pölsterchen hier oder ein Fettdepot dort, welches trotz Sport und diätetischer Ernährung nicht verschwindet“, erläutert der Plastische Chirurg.
Operative Eingriffe bei Männern gestiegen
Im Vergleich zum Vorjahr sind die operativen Eingriffe bei Männern um 6,5 Prozent gestiegen. Tabellenführer ist dabei die Fettabsaugung mit einem Anstieg von rund
16 Prozent, dicht gefolgt von der Gynäkomastie-Behandlung mit einer Steigerung von 20 Prozent. „Bei den Männern beobachten wir besonders den Wunsch nach Körpermodellierung und Definierung der Körperoberfläche“, betont von Heimburg. Er konstatiert: „Auch der Mann toleriert weniger Makel am eigenen Körper.“
Botox to go
Besonders Patientinnen und Patienten, die mitten im Berufsleben stehen, wünschen sich immer öfter eine zeitsparende Methode der optischen Auffrischung. „Botox to go“ heißt der Trend, den die Patientinnen und Patienten im Jahr 2019 vermehrt nachgefragt haben. In der Mittagspause sollen in kurzen Sitzungen vornehmlich im Gesicht verschiedene Eingriffe mit Botox und Hyaluron durchgeführt werden. Diese sollen möglichst natürlich und nicht „gemacht“ aussehen, damit die Patientin oder der
Patient gleich nach der Behandlung erholt an den Arbeitsplatz zurückkehren kann. Prinzipiell spricht laut von Heimburg aus fachlicher Sicht zunächst nichts dagegen, bestimmte Termine für ästhetische Behandlungen in den Arbeitsalltag einzubinden. Er warnt jedoch: „Auch Botox to go kann mit Risiken verbunden sein.“ Denn: Jede ästhetische Behandlung stellt einen medizinischen Eingriff dar. Daher rät von Heimburg, jeden Eingriff sorgfältig abzuwägen und vorab stets eine fachliche Beratung wahrzunehmen.
Patienten werden anspruchsvoller
55 Prozent der Fachärzte der VDÄPC stellen fest, dass die Patientinnen und Patienten 2019 kritischer geworden sind im Vergleich zu den Jahren davor. „Die Patientinnen und Patienten haben zunehmend Bilder im Kopf“, erkennt von Heimburg. Nach der Auffassung des Ästhetisch-Plastischen Chirurgen prägt die Flut an medial generierten Bildern unsere ästhetische Wahrnehmung. In der Folge werden die Patientinnen und Patienten anspruchsvoller. Sie haben zunehmend sehr genaue Vorstellungen sowohl was das Wunschbild von sich selbst betrifft, aber auch das Wunschergebnis.
Die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) ist die größte Fachgesellschaft Ästhetischer Chirurgen in Deutschland. Die Mitglieder der VDÄPC sind sowohl niedergelassene Ärzte als auch Klinikärzte auf dem Fachgebiet Plastische und Ästhetische Chirurgie. Die Mitglieder der VDÄPC müssen sich über die Ausbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie hinaus kontinuierlich weiterbilden, um das fachliche Wissen und die praktischen Fertigkeiten auf einem konstant hohen und aktuellen Niveau zu halten.
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