Der Mensch hat sich auf Grundlage eines täglichen Rhythmus‘ von Licht und Dunkelheit entwickelt. Über Jahrtausende haben wir unser Aktivitäts- und Ruheverhalten, aber auch unsere Nahrungsaufnahme dem Wechsel von Licht und Dunkelheit angepasst. Erst die Entwicklung künstlicher Lichtquellen zur Zeit der Sesshaft-Werdung führte dabei zu Veränderungen. PD Dr. Dorothea Kesztyüs vom Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Ulm erklärt in ihrem Vortrag, dass unsere Körperfunktionen daher einem sogenannten „circadianen Rhythmus“ unterliegen. Dabei laufen etwa über 24 Stunden unterschiedliche Stoffwechselvorgänge in verschiedenen Zeiträumen ab.
Eine Störung dieses Rhythmus‘ könne zu Prozessen führen, die verschiedene Krankheiten verursachen. Die Verfügbarkeit von Nahrung rund um die Uhr und ein Essverhalten, das sich über die gesamte Wachphase erstreckt, sei für unseren Stoffwechsel sehr problematisch. Viele der heutigen nicht-übertragbaren Erkrankungen, wie beispielsweise Herzerkrankungen oder Diabetes Typ 2, würden durch dieses Essverhalten mit verursacht. Eine Umstellung des Zeitraums der Nahrungsaufnahme auf etwa acht Stunden am Tag und eine Verlängerung der nächtlichen Fastenphase auf 16 Stunden entspräche viel eher unserem evolutionären Programm. Insbesondere vor dem Hintergrund einer immer höheren Lebenserwartung könne diese Ernährungsweise dabei helfen, die in Gesundheit verbrachte Lebensspanne zu verlängern.
PD Dr. Dorothea Kesztyüs absolvierte ein Diplomstudium der Medizinischen Dokumentation und Informatik und ein Masterstudium in Public Health. Sie forscht und lehrt als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Ulm in den Bereichen Versorgungsforschung und Public Health mit einem besonderen Schwerpunkt auf Prävention von Adipositas und lebensstilabhängigen Erkrankungen.
Über das Ilse Schulz-Forum
Das Ilse Schulz-Forum – benannt nach der 2009 verstorbenen Ulmer Krankenschwester, Pflegeexpertin und Frauenforscherin Ilse Schulz – wird seit 2015 zweimal jährlich ausgerichtet und dient dem Austausch und Wissenstransfer der verschiedenen Bereiche des Ulmer Universitätsklinikums und der Öffentlichkeit. Ilse Schulz leitete von 1969 bis 1984 den Pflegedienst der Ulmer Kliniken und förderte in dieser Zeit besonders die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams und Fortbildungen im Pflegedienst. Sie setzte sich außerdem stark für die Gleichstellung von Männern und Frauen ein und wurde nach ihrer Pensionierung unter anderem durch Publikationen zur Frauengeschichte und vor allem zur Rolle der Frauen in der Geschichte der Stadt Ulm bekannt.
Terminüberblick 9. Ilse Schulz-Forum
Thema: Gewinn durch Verzicht
Datum und Uhrzeit: Donnerstag, 19. März, 17:00 bis 18.00 Uhr
Ort: Konferenzzentrum des Universitätsklinikums Ulm, Ebene 2 Oberer Eselsberg
Im Universitätsklinikum Ulm werden jährlich rund 50.000 Patient*innen stationär behandelt. Hinzu kommen knapp 300.000 ambulante Quartalsfälle. Rund 6.000 Mitarbeiter*innen leisten an den Standorten des Klinikums universitäre Spitzenmedizin. Mit 29 Kliniken und 15 Instituten bietet das Universitätsklinikum den Patient*innen eine stationäre und ambulante Krankenversorgung auf höchstem Niveau. Das Universitätsklinikum Ulm verfügt über 1.200 Betten und ist das größte Klinikum zwischen Ost-Württemberg, Schwäbischer Alb, Bodensee und Allgäu. An der Ulmer Universität absolvieren rund 3.350 Studierende ein Studium an der Medizinischen Fakultät. Das Universitätsklinikum Ulm ist eines von vier Universitätsklinika in Baden-Württemberg.
Universitätsklinikum Ulm
Albert-Einstein-Allee 29
89070 Ulm
Telefon: +49 (731) 500-0
Telefax: +49 (731) 500-43002
http://www.uniklinik-ulm.de
Beauftragte für Chancengleichheit
Telefon: +49 (731) 500-43027
E-Mail: barbara.klingler-volswinkler@uniklinik-ulm.de
Unternehmenskommunikation
Telefon: +49 (731) 500-43057
Fax: +49 (731) 500-43026
E-Mail: monika.huth@uniklinik-ulm.de