Die Vision einer Global Digital Mathematics Library hatte die International Mathematical Union bereits 2014 formuliert: Eine kohärente und nachhaltige, offene Plattform, in der alle mathematikrelevanten Informationen und Daten zusammengeführt, umfassend erschlossen und unter einer einheitlichen Oberfläche entgeltfrei genutzt werden können. zbMATH Open soll nun der Nukleus dieser neuen Welt der Mathematik-Informationen werden. In mehreren Ausbaustufen werden künftig alle mathematikrelevanten Informationen und Informationsservices aus unterschiedlichsten Quellen eingebracht und erschlossen – die Vision wird Wirklichkeit.
Neues Forschungswerkzeug mit offenen Schnittstellen
Ein wachsender Anteil mathematischer Publikationen ist heute Open Access verfügbar, beispielsweise über digitale Bibliotheken wie arXiv und EuDML. Auch Community-Plattformen wie MathOverflow spielen für die Erstellung und den Austausch wissenschaftlicher Informationen eine zunehmende Rolle. Mit ihnen hat sich zbMATH zuletzt sukzessive vernetzt und dadurch zusätzliches Feedback zu den angebotenen Publikationen erhalten.
Mit einer entgeltfrei zugänglichen Open-Access-Plattform entfallen die bisherigen Restriktionen für die gegenseitige Vernetzung von vielen dieser externen Quellen. Für das kollaborative Arbeiten in der Mathematik und den angrenzenden Gebieten, für die weiterführende Forschung sowie für neue Forschungsfragen stehen damit deutlich mehr Inhalte zur Verfügung.
Prof. Dr. Klaus Hulek, Chefredakteur von zbMATH, ist begeistert von den neuen Möglichkeiten: „Mit zbMATH Open wird ein bislang einmaliges Forschungswerkzeug für die mathematische Community und darüber hinaus entstehen. Die Wissenschaft erhält mit ihr innovative Unterstützung bei der Suche und Analyse sowie für die Einordnung mathematischer Informationen.”
Prof. Dr. Volker Mehrmann, Präsident der European Mathematical Society (EMS) bekräftigt: „Durch offene Schnittstellen erhält die mathematische Gemeinschaft die Möglichkeit, auf vorhandenen Forschungsergebnissen aufzubauen und die eigenen Entwicklungen in den wissenschaftlichen Wertschöpfungsprozess einzubringen. Dies hilft, neue Innovationspotenziale zu erschließen und die Entwicklung der Wissenschaft nachhaltig zu stärken.”
Sabine Brünger-Weilandt, Direktorin und Geschäftsführerin von FIZ Karlsruhe, ergänzt: „Die Ausstrahlung, die mit der neuen zbMATH-Plattform erreicht werden kann, zeigt sich in vielfältigen Anwendungsszenarien. Eines davon ist der Wissenstransfer über die Vernetzung mit Bildungsplattformen, die für die Mathematik relevant sind. Dies wollen wir gezielt vorantreiben auch mit dem Ziel, das Interesse von Jugendlichen an MINT-Themen zu fördern.”
zbMATH ist ein Informationsservice für Mathematiker aus Forschung und Lehre mit vernetzten Informationen zu mathematischen Themen, Autoren, Publikationen, Refe-renzen und Software. Er weist mathematische Publikationen seit dem Jahr 1868 in detaillierter Form nach und bietet Zugang zu mehr als 3,7 Millionen bibliografischen Referenzen aus der weltweiten Fachliteratur sowie zu mathematischer Software. Ein Alleinstellungsmerkmal ist die mathematische Formelsuche. Autorenprofile bieten gesammelte Informationen zu Autoren und ihren Netzwerken sowie zu Journalen. Nutzer von zbMATH können damit Forschungstrends identifizieren und mathematische Forschung evaluieren.
Zusammengefasst und bewertet durch ein internationales Netzwerk von mehr als 7.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, wird die wissenschaftliche Qualität der Artikel öffentlich transparent. Dieser Qualitätssicherungsprozess findet in der Community hohe Anerkennung.
Weitere Informationen finden Sie auf der Produktwebsite von zbMATH unter www.zbmath.org sowie auf unserer Webseite www.fiz-karlsruhe.de
FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur ist eine gemeinnützige GmbH und hat als eine der großen außerhochschulischen Informationsinfrastruktureinrichtungen in Deutschland den öffentlichen Auftrag, Wissenschaft und Forschung mit wissenschaftlicher Information zu versorgen und entsprechende Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Hierfür erschließt FIZ Karlsruhe sehr große Mengen an Daten aus unterschiedlichsten Quellen, entwickelt und betreibt innovative Informa-tionsservices sowie e-Research-Lösungen und führt eigene Forschungsprojekte durch. FIZ Karlsruhe ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, unter deren Dach 93 Einrichtungen vereint sind, die Forschung betreiben und wissenschaftliche
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