„Mittelstand nicht überfordern – Staatssekretär Weigert macht sich für umfassende Einbindung von Vertretern der Realwirtschaft bei Sustainable-Finance-Initiativen stark“
Der bayerische Wirtschaftsstaatssekretär Weigert trifft in der fpmi-Gesprächsrunde bei der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern die bayerischen Banken, Versicherungen und Verbände. Die Spitze des bayerischen Wirtschaftsministeriums betont die Bedeutung der Finanzwirtschaft in Bayern
Die fpmi arbeitet aktuell an Zukunftsthemen wie ‚digitale Fairness‘ und ‚nachhaltige Finanzwirtschaft‘.
Staatssekretär Roland Weigert begrüßt die branchenübergreifende Zusammenarbeit von Unternehmen der Real- und der Finanzwirtschaft und dem Wirtschaftsministerium. „Die fpmi ist ein hoch kompetenter und anerkannter Gesprächspartner und genießt einen herausragenden Ruf auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene. Die Zusammenarbeit in der fpmi ist sehr wichtig für den Wirtschaftsstandort Bayern. Gemeinsam können wir die Anliegen und Herausforderungen der bayerischen Finanz- und Realwirtschaft lösen und uns Gehör verschaffen“, so Weigert.
Die fpmi bietet ein einzigartiges Forum für den Dialog und die Zusammenarbeit von Erst- und Rückversicherern, Banken aller Größen, Kammern, Wirtschaftsverbänden, Universitätslehrstühlen, der Börse und des bayerischen Wirtschaftsministeriums. Weigert unterstreicht die Bedeutung der fpmi: „Sie ist eine gute Basis, um effektive Lösungen für branchenübergreifende Anliegen zu erarbeiten. Zudem begrüßt Staatssekretär Weigert die inhaltliche Arbeit der fpmi hinsichtlich aktueller Anliegen aller Branchen.
Eine stärkere Ausrichtung des Finanzsektors an Nachhaltigkeitszielen wird derzeit sowohl auf europäischer als auch nationaler Ebene unter dem Schlagwort „Sustainable Finance“ intensiv diskutiert. Bei der Gesprächsrunde mit Vertretern der Finanzplatz München Initiative am Dienstag hat Wirtschaftsstaatssekretär Weigert die Gelegenheit ergriffen, in diesem Zusammenhang vor einer Überforderung des Mittelstands zu warnen. „Die Zielsetzung von Sustainable Finance, die Kapitalallokation in nachhaltige Investitionsvorhaben effizienter zu machen, ist grundsätzlich zu begrüßen“, hob Weigert hervor. „Verhältnismäßigkeit bei Dokumentation und Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen ist aber unerlässlich, um den Mittelstand nicht zu überfordern“, kommentierte Weigert aktuelle Initiativen von Bundesregierung und Europäischer Union.
Auch müssten die Auswirkungen auf die Realwirtschaft bei der Entwicklung von Nachhaltigkeitsdefinitionen stets mitbedacht werden. Darum wird derzeit insbesondere auf europäischer Ebene im Rahmen der sog. Taxonomie-Verordnung in Verhandlungen zwischen EU-Kommission, Rat und EU-Parlament gerungen. Weigert mahnte daher eine umfassende und angemessene Beteiligung von Vertretern der Realwirtschaft bei der Entwicklung von Sustainable-Finance-Initativen an. Bezogen auf die Finanzwirtschaft erteilte Weigert zudem Ansätzen, die eine politisch gewollte Lenkung von Kapital über aufsichtsrechtliche Vorgaben beabsichtigen, eine klare Absage: „Ein nachhaltiges Projekt muss nicht unbedingt auch risikoarm sein. Pauschale Erleichterungen für Finanzierungen von nachhaltigen Projekten lehne ich daher ab. Sie würden zu Lasten der Finanzstabilität gehen“, so der Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium.
Die vielbeachteten Gutachten und Positionspapiere der fpmi sind im Internet verfügbar unter (https://www.fpmi.de/de/positionen-gutachten.html).
Bayern mit seinem Zentrum München ist einer der bedeutendsten Finanzplätze Europas, der größte Versicherungsplatz Deutschlands, der zweitgrößte deutsche Bankenstandort und führend für Private Equity, Venture Capital, Leasing sowie Asset Management. In der Finanzplatz München Initiative haben sich alle wichtigen Unternehmen, Verbände, Institutionen sowie wissenschaftliche und staatliche Einrichtungen aus der Finanzbranche zusammengeschlossen, um mit einer Stimme zu sprechen. Gegründet 2000 unter maßgeblichem Engagement des bayerischen Wirtschaftsministeriums zählt die Initiative heute fünfzig Mitglieder und damit mehr als jede andere Finanzplatzinitiative in Deutschland.
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