Auch infolge der Förderung der geschützten Ursprungsbezeichnung (gU) durch die Europäische Union und die Gründung von Schutzgemeinschaften ist am Weinmarkt eine Fokussierung auf die Anbaugebiete zu beobachten. Die Weinregion Pfalz darf diese gU-Bezeichnung tragen, Pfalzwein wird dafür 2020 im Rahmen einer Kampagne des Deutschen Weininstituts Anzeigen in auflagenstarken Medien schalten. „Wir geben hier viel Geld aus, um den Pfälzer Wein zu bewerben. In diesem Kontext ist die Aufspaltung kontraproduktiv und erschwert nur die Kommunikation“, sagte Kranz. „Auf jeder Weinflasche steht Pfalz, auf keiner steht Südliche Weinstraße“, ergänzte der Vorsitzende des Kreisverbands Südliche Weinstraße im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd, Karl-Friedrich Junker. Aus verschiedenen Studien ergebe sich zudem eindeutig, dass der bei weitem bekannteste Begriff der Name des Anbaugebietes sei. „Pfalz ist unsere Marke“, sagte der Vizepräsident des Weinbauverbands Pfalz, Thomas Weiter, der auch Vorstandsvorsitzender der Pfälzer Winzergenossenschaft Deutsches Weintor ist.
Die Vertreter der Branche verwiesen zudem darauf, dass der Beschluss zum Zusammenführen der Weinwerbeorganisationen unter dem Dach von Pfalzwein einstimmig, also mit der Zustimmung der Vertreter der Südlichen Weinstraße, gefallen sei. Dazu müsse man nun auch stehen. Von der Südlichen Weinstraße übernommene Aktivitäten wie das Weinsponsoring bei Promi-Veranstaltungen in München, Berlin oder Hamburg hat Pfalzwein – wie im Rahmen der Organisationszusammenführung abgesprochen – 2019 durchgeführt, aber auch bewertet. Dabei habe sich gezeigt, dass in der Medienberichterstattung fast nie erwähnt werde, dass die Gäste Pfälzer Wein genossen haben, außerdem seien viele Veranstaltungen erkennbar zu teuer. „Die Kosten stehen oft in keinem Verhältnis zum Nutzen“, so die Bilanz von Kranz, besonders schlagen die hohen Personalkosten zu Buche. Pfalzwein hat deshalb ein mobiles Standsystem angeschafft, das den Pfälzer Winzern zur Verfügung stehen wird. Interessierte Betriebe können sich damit bei hochkarätigen Veranstaltungen präsentieren und für sich und die Weinregion Pfalz werben. Erste Ausschreibungen wird es in Kürze geben.
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