Saarkonjunktur: Noch kein Licht am Ende des Tunnels

Die weltweite Konjunkturschwäche hat die Stimmung in der Saarwirtschaft weiter eingetrübt. Das zeigt der IHK-Lageindikator, der die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen widerspiegelt. Er ist im Oktober gegenüber dem Vormonat um 3,7 Punkte gefallen. Mit 17,8 Zählern liegt er nun auf dem tiefsten Stand seit Mai 2010. Deutlich verschlechtert hat sich die Lage vor allem in der Industrie. Hier fiel der Lageindikator von 14,0 auf 6,3 Punkte. Weiterhin trübe sind auch die Aussichten der Unternehmen für die kommenden sechs Monate. Der IHK-Erwartungsindikator liegt nahezu unverändert mit minus 10,2 Zählern deutlich im negativen Bereich. „Die Geschäftserwartungen der Unternehmen signalisieren, dass auch die kommenden Monate schwierig bleiben. Und zwar nicht nur aus konjunkturellen Gründen, sondern auch wegen der Unsicherheiten über die Zukunft der Automobilindustrie. Für den weiteren Konjunkturverlauf ist es jetzt entscheidend, dass die Politik die Konjunkturerwartungen stabilisiert, Zuversicht stiftet und so die Binnenkräfte stärkt. Hierzu sollte die Landesregierung jetzt möglichst rasch ein Zehn-Jahres-Investitionspaket schnüren.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen die Ergebnisse der Oktober-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit 120.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 35 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 47 Prozent mit befriedigend und 18 Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte nur noch in der Medizintechnik, in der Keramikindustrie und im Stahlbau. Im Ernährungsgewerbe, in der Elektroindustrie, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, im Maschinenbau, bei den Herstellern von Metallwaren, im Fahrzeugbau und in der Bauwirtschaft ist die Lage überwiegend befriedigend. In der Stahlindustrie ist die Lage spürbar angespannt. Über alle Industriebranchen gerechnet ist der Umsatz in der Saarindustrie in den ersten acht Monaten dieses Jahrs um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gefallen, während er im Bund mit einem Minus von 0,5 Prozent nahezu unverändert blieb.

Noch erstaunlich robust zeigt sich die Dienstleistungswirtschaft. Sowohl im Handel als auch in der Hotellerie und Gastronomie wirkt sich die nach wie vor gute Arbeitsmarktlage geschäftsbelebend aus. Gute Geschäfte melden zudem die Versicherungswirtschaft sowie die IT-Branche. Bei den Banken, im Verkehrsgewerbe und in der Zeitarbeitsbranche ist die Lage überwiegend befriedigend. Insgesamt melden 89 Prozent der befragten Unternehmen im Dienstleistungsbereich gute oder befriedigende Geschäfte.

Auftriebskräfte bleiben schwach

Im bevorstehenden Winterhalbjahr werden die Auftriebskräfte insgesamt gedämpft bleiben. Nur acht Prozent der Unternehmen rechnen mit besseren Geschäften, während 18 Prozent eine Verschlechterung befürchten. Skeptische Stimmen kommen vor allem aus der Industrie. Hier liegt der Erwartungsindikator angesichts erheblicher Rückgänge bei den Auftragseingängen (minus 8,5 Prozent gegenüber Vorjahr) mit einem Minus von 19,8 Zählern deutlich im negativen Bereich. „Es bleibt zu hoffen, dass wieder mehr Vernunft in die internationalen Handelsbeziehungen kommt und der Brexit geordnet über die Bühne geht. Andernfalls sind weitere Rückgänge im Exportgeschäft zu erwarten. In diesem Fall muss der Bund über seinen Schatten springen und konjunkturpolitisch gegensteuern“, so Klingen.

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