- Das Motorrad stürzt auf der Landstraße eine 15 Meter tiefe Böschung hinunter
- Der Helfer aus Büren kümmert sich um den Verletzten
- Für AvD und Goodyear ist der Helfer „Held der Straße“ im August 2019
Tobias Lenkeit aus Büren war Ende Juli in seinem Kleintransporter auf der Landstraße unterwegs zur Arbeit, als ihm ein Motorradfahrer mit sehr hoher Geschwindigkeit in einer Kurve entgegenkam und die Kontrolle über seine Maschine verlor. Der Biker stürzte in einem Wald eine 15 Meter tiefe Böschung hinab und zog sich dabei schwerste Verletzungen zu. Der 32-jährige Service-Techniker suchte den Verunglückten und leistete Erste Hilfe. Für seinen durchdachten und mutigen Einsatz haben der Automobilclub von Deutschland (AvD) und Goodyear Tobias Lenkeit aus Büren zum „Held der Straße“ des Monats August 2019 gekürt.
Tobias Lenkeit war am 22. Juli gegen sechs Uhr früh mit seinem Transporter auf der Landstraße von Böddeken nach Haaren unterwegs zur Arbeit. Am Waldrand kam ihm ein Motorradfahrer entgegen. „Das Motorrad kam in einer Rechtskurve immer mehr auf meine Fahrbahnseite, ich musste nach rechts ausweichen“, erinnert sich der Service-Techniker. Der Motorradfahrer war offensichtlich zu schnell unterwegs: „Die Maschine schoss an mir vorbei und fing dabei bereits das Straucheln an. Ich dachte nur: ‚Der kann die Kurve nicht gekriegt haben.‘“ Der 32-Jährige drehte um, konnte die R1100 und den Biker aber nicht ausmachen. „Im angrenzenden Wald suchte ich nach irgendwelchen Anzeichen, bis ich eine kleine Bremsspur vor dichtem Gebüsch sah“, schildert der Bürener die Situation. Lenkeit arbeitete sich durch das Gebüsch und entdeckte den Motorradfahrer in 15 Meter Tiefe am Fuß der Böschung.
Der Service-Techniker reagierte sofort und setzte einen Notruf ab: „Ich hatte etwas Handyempfang auf der Anhöhe.“ Dann kletterte er zu dem verunglückten Fahrer hinunter: „Der Mann war bei Bewusstsein und hatte seinen Helm selbst abgenommen. Er versuchte aufzustehen, doch ich hinderte ihn sofort daran. Ich wusste ja nicht, ob vielleicht seine Wirbelsäule verletzt wurde. Äußerlich war nichts zu sehen, der Biker trug Lederschutzkleidung. Ich fragte, ob er seine Beine spüre. Das konnte er bejahen, doch er fühle ein Kribbeln in Armen und Händen.“ Bis zum Eintreffen von Notarzt, Feuerwehr und Polizei galt es für Tobias Lenkeit, den Verunglückten bei Bewusstsein zu halten: „Dafür fragte ich ihn nach seinem Namen, Wohnort und Arbeitsplatz. Er konnte mir alles beantworten.“ Die Rettungskräfte rückten mit Leitern und Seilzügen an, um den Verunfallten aus der Tiefe zu bergen und anschließend mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus nach Bielefeld zu bringen.
„Die Einsatzkräfte sagten mir gleich: ‚Den hätten wir nie gefunden.‘ In der Tiefe hatte man zudem überhaupt keinen Handyempfang, der Motorradfahrer hätte selbst also niemanden anrufen können“, erklärt der Bürener. Umso wichtiger war es, dass der Ersthelfer zuerst einen Notruf absetzte, bevor er zum Verunglückten vordrang – ansonsten wären beide von der Außenwelt abgeschnitten gewesen. „Es wäre sehr schwer geworden, wieder nach oben zu klettern, selbst für einen gesunden und fitten Menschen“, fügt der 32-Jährige hinzu. Er beherzigte so die Maßgabe der Ersten Hilfe, sich nicht selbst mehr als nötig in Gefahr zu bringen.
Für seinen umsichtigen und selbstlosen Einsatz verleihen der Automobilclub von Deutschland (AvD) und Goodyear Tobias Lenkeit den Titel „Held der Straße“ des Monats August 2019.
Goodyear und der AvD suchen Monat für Monat mutige und selbstlose Heldinnen und Helden wie Tobias Lenkeit. Unterstützt wird die Aktion unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums von der Zeitschrift TRUCKER.
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