Mit „Così fan tutte“ schufen Wolfgang Amadeus Mozart und sein Librettist Lorenzo da Ponte eine psychologische Versuchsanordnung über Liebe, Treue, verborgene Sehnsüchte und Enttäuschungen, die bis heute hinsichtlich ihrer Raffinesse ihresgleichen sucht. Was als scheinbar heiteres Spiel beginnt, wird bald bitterer Ernst. Einzig die Musik wagt es, den Kern des Spiels zu enthüllen und die wahren Leidenschaften der Protagonisten ans Licht zu bringen. Alles beginnt mit einer Wette. Angestachelt von dem lebenserfahrenen Don Alfonso wollen Ferrando und Guglielmo die Treue ihrer Verlobten Dorabella und Fiordiligi testen. Also täuschen die beiden jungen Männer eine Kriegseinberufung vor, kehren verkleidet zurück und werben über Kreuz um die Gunst der jeweils anderen Frau. Bald schon unterliegen diese ihren Verführungskünsten, denn „Così fan tutte“ – So machen’s alle (Frauen?). Doch nun entspinnt sich ein emotionales Verwirrspiel. Wer liebt jetzt eigentlich wen?
Kaum zu glauben, dass Kaiser Joseph II. diesen brisanten Stoff persönlich initiiert haben soll und das Werk ausgerechnet zur Zeit der Französischen Revolution 1790 am Wiener Burgtheater zur Uraufführung kam, wo es doch in einer Zeit politischer Unruhen demonstriert, dass auch gesellschaftliche Institutionen wie die Ehe nicht unantastbar sind.
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