Die Erfolgsserie begann im Wintersemester 2018/19: Mit seinem Streichquartett „Obsession“ (2017) gewann Mohammad H. Javaheri den 2. Preis und den Publikumspreis beim 20. Internationalen Kompositionswettbewerb für Kammermusik der Weimarer Frühjahrstage für Zeitgenössische Musik. Außerdem wurde er mit dem Ensemblestück Rebirth (2018) als einer von nur acht Komponisten weltweit für das MISE-EN-Festival 2019 in New York ausgewählt, in der Kategorie „Work in progress“.
Im Sommersemester komponierte Javaheri dann das 17-minütige Werk „De Novo Remutations“ für Orchester und Elektronik, das als Teil eines experimentellen Filmkonzerts des MDR Sinfonieorchesters Ende November 2019 in Leipzig zur Aufführung gelangen wird. Mit demselben Werk bewarb er sich erfolgreich beim SWR Symphonieorchester für einen viertägigen Workshop, der ebenfalls im November stattfinden wird, samt großen Abschlusskonzert in Stuttgart. Erst kürzlich kehrte der Iraner von Aufführungen seiner Werke und einem Studienaufenthalt im „Radziejowice Palace“ nahe Warschau in Polen zurück, wo er mit der Harvard-Kompositionsprofessorin Chaya Czernowin und dem japanischen Komponisten Toshio Hosokawa arbeiten konnte.
Ganz frisch ist die Auswahl von gleich zweien seiner Werke, „Obsession“ für Streichquartett und „Unbounded Scream“ für Oboe solo, vom Kaleidoscope-Kammerorchester in Los Angeles für eine höchstwahrscheinliche Aufführung in der kommenden Saison 2019/20: Die Nominierung erfolgte aus mehr als 2.200 eingereichten Kompositionen aus 90 Ländern weltweit.
Geboren 1989 in Teheran, aufgewachsen in einer streng religiösen Familie, in der das Musizieren damals noch tabu war, entdeckte Mohammad H. Javaheri erst spät seine Berufung. Mit 16 sah er das erste Mal eine Flöte, mit 18 erlernte er das Klavierspiel, später professionell das Setar-Spiel an der Kunstuniversität Teheran. Ein Stipendium führte ihn als Kompositionsstudent an die Bilkent Universität in der Türkei, wo er seinen jetzigen Lehrer Ulrich Kreppein traf. Erst vor drei Jahren komponierte er sein erstes, eigenes Solowerk: „Unbounded Scream“ für Oboe.
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