Das neue Konzept mit weniger langen und extremen Teilstücken ging schon auf der ersten Etappe voll auf. 25,4 Kilometern und 1.557 Höhenmeter im Aufstieg mussten überwunden werden. „Ich habe es genossen. Die Trails waren durchaus anspruchsvoll, das Panorama einfach gigantisch“, kommentierte der Etappenzweite Matthias Baur (Stuttgart) den Auftakt der SALOMON 4 TRAILS. Die von Streckenchef Martin Hafenmair ausgesuchten Trails inklusive Streckenlänge und Höhendifferenz kamen bestens an. Bei den Topläufern*innen als auch bei den Hobby-Läufern*innen. Insgesamt über 500 Trailrunner – darunter zum ersten Mal auch 30 Hiker – aus 24 Nationen hatten sich am Mittwochmorgen in Seefeld/Tirol auf den Weg gemacht. Darunter auffällig viele Familien und Paare, vermehrt auch Sportler*innen, die nicht zum Ultra-Marathonbereich zählen, sondern lieber die kürzeren Distanzen bevorzugen. Interessant auch die Zusammensetzung der Nationen. Die entfernteste Anreise hatte ein Sportler von den Amerikanischen Jungferninseln, allein 13 Aktive kamen aus Israel, 16 aus Russland. Die Niederlande stellten mit 21 Teilnehmern die viertstärkste Nation hinter Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Kürzer ja, aber nicht unbedingt leicht. Denn bereits der erste Anstieg zum Start im 1.188 m hoch gelegenen Seefeld hinauf auf das Seefelder Joch (2.060 m) hatte es in sich. Bei den Herren hatte sich schnell ein Quartett mit Martin Mattle (Ischgl/Österreich), Matthias Baur (Salomon Running), Lukas Sörgel (Salomon Running) und Simon Zahnd (Schweiz) abgesetzt. Bis kurz vor der zweiten Verpflegungsstelle bei Kilometer 15,2 führte der Aalener Baur, im letzten Aufstieg hinauf zum Hohen Sattel (1.502 m) nutzte dann aber der Österreicher Mattle seine Bergqualitäten und setzte sich entscheidend ab. Der Athlet aus Ischgl, zuletzt Zweiter beim Zugspitz Ultratrail, hielt sein Tempo bis ins Ziel und baute seinen Vorsprung auf Baur auf 4:16 Minuten aus. „Die Strecke gefiel mir. Die Trails waren zum Teil wirklich schwierig und die Downhills technisch anspruchsvoll“, erklärte der Österreicher. Der in den nächsten Tagen den Angriff von Matthias Baur erwarten muss. „Da geht noch was, ich bin hungrig und werde angreifen“, versprach der 25-jährige Baden-Württemberger. Auf Rang drei lief der junge Lukas Sörgel (Salomon Running) ins Ziel in Leutasch, 5:59,0 Minuten hinter Sieger Mattle. Sörgel, der gerade erst eine einmonatige Verletzungspause hinter sich gebracht hatte, verspürte aber wieder Schmerzen in der Leiste. „Wenn es in den kommenden Tagen schlimmer wird, dann gehe ich kein Risiko ein“, so Sörgel. Im Finish hatte er noch den Schweizer Simon Zahnd distanziert. Der Ex-Mountainbiker erreichte nach 2:27:31 Stunden das Ziel, 6:29 Minuten nach dem Sieger und 30 Sekunden hinter Sörgel. Entschieden ist also noch nichts.
Bei den Frauen war gegen die 22-jährige Ida-Sophie Hegemann (Salomon Trailrunning Team Deutschland) kein Kraut gewachsen. Nach 2:53:09 Stunden erreichte sie Leutasch, 9:33 Minuten vor Sandra Schmidt (Orthomol Sport Team) und 16 Minuten vor Anita Eckerstorfer (Salomon Ambassador Austria). „Ich laufe meinen Rhythmus weiter und schaue nicht auf die Konkurrenz“, erklärte die junge Athletin aus Göttingen in Niedersachsen, die von ihrer jüngeren Schwester samt Eltern im Ziel empfangen wurde. Die Siegerin des UTMB U23 nutzt die SALOMON 4 TRAILS auch als Vorbereitung auf ihre erste Teilnahme beim Transalpine Run.
Schnellste Athletin in der Kategorie Master Men war der Österreicher Bruno Lemberger (2:41:40 Stunden), bei den Master Women erreichte Nina Koch (Imst Tourismus) in guten 3:18:30 Stunden das Ziel. Noch schneller war indes Stefan Holzner (Thumsee) unterwegs. Der Sieger der Kat. Senior Master Men lief starke 2:38:38 Stunden und wäre damit im Gesamtergebnis auf Rang sieben gewertet worden. Ebenfalls ziemlich schnell unterwegs war auch Tatjana Appelhans (Georgsmarienhütte), die in 3:25:51 Stunden die Kategorie Senior Master Women gewann.
Alle Ergebnisse der 1. Etappe gibt es hier: https://www.planb-registration.de/4trails2019/ergebnisse
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