„Wir haben in die Ausstellung meine Fotos der Obdachlosen im East Village, NYC aufgenommen“, kommentiert Troeller. „Das Fotoprojekt konzentriert sich auf Vertriebene in meiner Nachbarschaft. Im Jahr 2016 brannte mein Haus bis auf die Grundmauern nieder und ich zog in dieses New Yorker Viertel um. Da ich alle Habseligkeiten und einen Großteil meines Archivs verloren hatte, verarbeitete ich das Thema Heimatverlust in meinen Fotos. Es ist ein Thema, das auf der ganzen Welt existiert und Menschen traumatisiert. Für mein eigenes Überleben und für das Überleben der Obdachlosen war es wichtig, diese Not in den Vordergrund zu rücken und sichtbar zu machen.“
Medienberichten zufolge sind allein in der Landeshauptstadt Erfurt rund 200 Menschen in Obdachloseneinrichtungen untergebracht, suchen Unterschlupf für eine Nacht oder auch für einen längeren Zeitraum. 150 sind in Weimar gemeldet. Die Notübernachtungsplätze sind besonders im Winter und bei den frostigen Temperaturen stark frequentiert. Mit verschiedenen Instrumenten versuchen Thüringens Städte der drohenden Wohnungslosigkeit gegenzusteuern. Allerdings will auch nicht jeder Obdachlose sich helfen lassen. Bei diesem Problem sind die Kommunen oftmals machtlos, können nur hoffen, dass Betroffen irgendwann selbst zur Einsicht kommen oder sie durch private Hilfen überleben.
Die Retrospektive zu Linda Troellers Schaffenswerk ist noch bis zum 4. August in der Kulturfabrik zu sehen und wird an den Wochenenden von verschiedenen Events begleitet, wobei Linda Troeller auch immer selbst anwesend ist. Der Eintritt zum Galeriegespräch und zu den restlichen Veranstaltungen ist frei.
Unterstützt wird die Ausstellung von der Toskanaworld, deren geschäftsführender Gesellschafter Klaus Dieter Böhm auch Kurator der Ausstellung ist.
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