Schlaganfall und Diabetes – Gemeinsamer Informationstag auf dem Göppinger Marktplatz am 12. Juli 2019

Gesundheitsrisiken kennen, Symptome deuten, schnell reagieren – Aufklärung kann Leben retten. Klinikum Christophsbad, ALB FILS KLINIKEN, Deutsches Rotes Kreuz und Deutscher Diabetiker Bund Bezirksverband Göppingen engagieren sich gemeinsam und aktiv für die bundesweite Kampagne „Herzenssache Lebenszeit“ *. Am Freitag, dem 12. Juli von 10 bis 15 Uhr stehen Ärzte, Pflegepersonal der beiden Kliniken, Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes und Mitglieder des Diabetikerbundes am Infobus auf dem Göppinger Marktplatz für Fragen rund um die Themen Schlaganfall und Diabetes zur Verfügung.

Schlaganfall und Diabetes: Zwei tödliche Gefahren über deren Risikofaktoren viele Menschen kaum etwas wissen. Dabei erleiden hierzulande rund 270.000 Menschen jährlich einen Schlaganfall. 1

Zwischen 50 bis 70 Prozent aller Schlaganfall-Erkrankungen ließen sich durch gezielte Vorsorgemaßnahmen und die Förderung einer gesunden Lebensweise verhindern.2 Auch von der Volkskrankheit Diabetes mellitus sind viele Menschen betroffen. Bei etwa 7 bis 8 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland ist eine sogenannte Typ-2-Diabetes diagnostiziert worden.3 Bei einer Dunkelziffer von etwa 2 Mio. Menschen wird die Anzahl der Betroffenen auf 7,6 Mio. geschätzt.4,5 Deutschland gehört somit weltweit zu den zehn Ländern mit der höchsten Anzahl an Menschen mit Diabetes mellitus. Dabei hängen Diabetes, Herzerkrankungen und Schlaganfall eng zusammen. So ist Diabetes ein klassischer Risikofaktor für einen Herzinfarkt, eine Arteriosklerose, die „Schaufensterkrankheit“ oder für einen Schlaganfall: Etwa jeder fünfte Schlaganfall-Patient ist Diabetiker. Patienten, die an Diabetes erkrankt sind und einen Schlaganfall erleiden, haben laut einer aktuellen Studie eine um bis zu 12 Jahre verkürzte Lebenserwartung.6

Gemeinsam für die Göppinger Gesundheit

Am Freitag, den 12. Juli, hält der signalrote Infobus der „Herzenssache Lebenszeit“ auf dem Göppinger Marktplatz. Mit vor Ort sind die Schlaganfallexperten des Christophsbads, die Chefärzte der Neurologischen Klinik Prof. Dr. Norbert Sommer und der Klinik für Neuroradiologie, Prof. Dr. Bernd Tomandl sowie die Herzinfarkt- und Diabetesexperten der ALB FILS KLINIKEN, Oberärztin und Leitende Ärztin der Geislinger Notaufnahme Öoulia Noula und Oberarzt der Kardiologie Johannes Ruhnau, die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes und die Mitglieder des Diabetikerbunds. Interessierte haben hier die Möglichkeit, im direkten Gespräch mit den Fachärzten und dem Pflegepersonal offene Fragen zu klären und ihr persönliches Schlaganfall- und Diabetes-Risiko testen zu lassen. Verschiedene Messdemonstrationen werden angeboten z.B.: Ultraschall der Halsschlagader sowie Puls-, Blutzucker- und Blutdruckmessungen. Informationsmaterialien sorgen für zusätzliche Aufklärung über Risikofaktoren, darunter Vorhofflimmern, eine häufig zu spät diagnostizierte Herzrhythmusstörung. „Unser Engagement als Klinik geht weit über die eigentliche Versorgung von Patienten hinaus“, so Prof. Dr. Sommer. „Durch unsere Beratung der Menschen vor Ort möchten wir dazu beitragen, Schlaganfälle zu verhindern.“ Das Deutsche Rote Kreuz ist mit einem Rettungswagen und Rettungsfachpersonal ebenfalls vor Ort und informiert die Bevölkerung unter anderem über die präklinische Versorgung von Schlaganfallpatienten.

„Über 90 Prozent der Diabetes-Patienten leiden unter Typ-2-Diabetes, eine Insulinresistenz des Körpers. Wir unterstützen die Aktion vor Ort, um jedem Einzelnen zu vermitteln, wie er durch einen gesundheitsbewussten Lebensstil wie ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung das Risiko für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes senken kann“, so Loulia Noula. „Auch lässt sich so das Risiko von Folgeerkrankungen von Diabetes und Schlaganfällen verringern.“

Birgit Härtle, Projektleiterin der Aufklärungskampagne „Herzenssache Lebenszeit“ bei Boehringer Ingelheim, ergänzt: „Es ist gerade die übergreifende Zusammenarbeit von Fachärzten, Kliniken, Selbsthilfegruppen, Herstellern, Politikern und Verbänden, die unsere Aufklärungsarbeit erfolgreich macht. Nur gemeinsam können wir die Bevölkerung für die Erkrankungen Schlaganfall und Diabetes nachhaltig sensibilisieren.“

*Die von Boehringer Ingelheim initiierte bundesweite Aufklärungskampagne „Herzenssache Lebenszeit“ wird umgesetzt in Kooperation mit folgenden Institutionen: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (SDSH), Stiftung „Der herzkranke Diabetiker“ (DHD), Deutsche Stiftung für chronisch Kranke (DSCK), Deutsche Diabetes-Stiftung (DDS),  Deutsche Diabetes Hilfe (diabetesDE), dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe (VDBD),  Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M), Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE), Deutsche Nierenstiftung (DNS), Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK), Deutsche Herzstiftung (DHS) sowie Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG). Ziel ist es, den Informationsstand über Ursachen, Risikofaktoren und Vorsorgeoptionen in der Bevölkerung zu verbessern und die Anzahl der Schlaganfälle und Diabeteserkrankungen zu reduzieren.

Referenzen

  1. Heuschmann PU et al. Schlaganfallhäufigkeit und Versorgung von Schlaganfallpatienten in Deutschland. Akt Neurol 2010; 37: 333–340
  2. Boehringer Ingelheim Im Dialog. Gemeinsam aktiv gegen die Volkskrankheit Schlaganfall. Abrufbar unter: http://www.boehringer-ingelheim.de/…. Letzter Zugriff März 2016
  3. Stellungnahme der AG Epidemiologie der Deutschen Diabetes-Gesellschaft zum IDF Diabetes Atlas: Wie häufig ist Typ 2-Diabetes in Deutschland? Vom 17.8.2011. Abrufbar unter: http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/…. Letzter Zugriff März 2016
  4. 1. IDF Diabetes Atlas (6th ed.) International Diabetes Federation, Brussels, Belgium (2013)
  5. Tamayo T, Rosenbauer J, Wild SH et al. Diabetes in Europe: an update. Diabetes Res Clin Pract 2014; 103: 206-17
  6. Emerging Risk Factors Collaboration, Di Angelantonio E, Kaptoge S, Wormser D et al. Association of Cardiometabolic Multimorbidity With Mortality. JAMA 2015; 314: 52-60
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